Verpackungsmaterialien reduzieren - Ideen?
Kategorie: Allgemein
Verpackungsmaterialien reduzieren - Ideen?
jazzie_11
Liebe Migros
Ihr unternehmtja schon gewisse Anstrengungen in die richtige Richtung, was die Reduktion von Plastik- und generell Verpackungsmüll betrifft, ich denke dabei z.B. an die Bio-Fleischverpackungen. Warum wird dieses Verpackungsprinzip nicht für alle Fleischprodukte verwendet? Sie werden wohl antworten, dass der Kunde, der Bio-Fleisch kauft auch eine Bio-Verpackung will, es demweniger umweltbewussten Normalfleischkäufer jedoch wurst ist. Das stimmt so, befürchte ich. Aber: Der Migrosals nachhaltig denkendes Unternehmen darf es nicht egal sein! Vielleicht muss man die Kundschaft bei der Hand nehmen und ihreine ökologischere Verpackung aufdrängen.
Das Fleisch ist nur ein Beispiel... in der letzten Zeit fiel mir im Ausland einfach auf, dass man dort teilweise schon weiter ist: Diesen Sommer haben wir in Dänemark Joghurt aus dem Liter-Plastikbeutel gekauft - hygienisch, individuell portionierbar, bis zum letzten Grammausdrückbar und am Ende bleibt ein verhältnismässigkleines Häufchen Plastikfolie zurück. Joghurt aus dem Tetrapak ist ja in Skandinavien der Normalfall, dabei fällt wohl weniger Plastikabfall, dafür insgesamt etwas mehr Müll und vorallem mehr Foodwaste an als beim Plastikbeutel. In Norwegen haben wir dafür eine (palmölfreie!) Alternative zu Nutella aus der Tube gekauft - auch hier gelten wieder dieselben Argumente wie oben.
In Italien gibt es Pet-Flaschen, die extrem dünnwandig sind - zwar etwas wacklig aber doch so konstruiert, dass sie noch funktional sind - da ist bestimmt weniger Pet dran als an schweizer Pet-Flaschen.
Über die Diskussion zu Früchten und Gemüsen mit Plastikfolie oder -Schale darum herum muss ich wohl an dieser Stelle nichts schreiben.
Wenn ich ab und zu ein Fertiggericht für die Mikrowelle kaufe (Asche über mein Haupt...!) wundere ich mich auch darüber, warum eine stabile Plastikverpackung noch eine Kartonhülle braucht. Die Produktinformationen würden sich vielleicht auch auf die Abdeckfolie drucken oder aufkleben lassen?
Kosmetika brauchen doch zusätzlich zur Tube, Flasche oder was auch immer nicht noch eine Kartonverpackung? Stapelbarkeit ok, aber die Mibelle könnte ja auch grössere, stapelbare Gebinde machen (z.B. 20 oder 50 statt eine Tube in einem Karton, der dann in der Filiale ausgepacktwird?).
Guetzli in Plastikschale in Plastikhülle in Karton - sind wirklich alle 3 Schichten nötig? Muss die Plastikschale so stabil und dick sein?
Ich würde mich freuen, wenn in den Kommentaren weitere Anregungenan die Adresse der Verpackungsdesigner der Migros auftauchen würden!
Ihr unternehmtja schon gewisse Anstrengungen in die richtige Richtung, was die Reduktion von Plastik- und generell Verpackungsmüll betrifft, ich denke dabei z.B. an die Bio-Fleischverpackungen. Warum wird dieses Verpackungsprinzip nicht für alle Fleischprodukte verwendet? Sie werden wohl antworten, dass der Kunde, der Bio-Fleisch kauft auch eine Bio-Verpackung will, es demweniger umweltbewussten Normalfleischkäufer jedoch wurst ist. Das stimmt so, befürchte ich. Aber: Der Migrosals nachhaltig denkendes Unternehmen darf es nicht egal sein! Vielleicht muss man die Kundschaft bei der Hand nehmen und ihreine ökologischere Verpackung aufdrängen.
Das Fleisch ist nur ein Beispiel... in der letzten Zeit fiel mir im Ausland einfach auf, dass man dort teilweise schon weiter ist: Diesen Sommer haben wir in Dänemark Joghurt aus dem Liter-Plastikbeutel gekauft - hygienisch, individuell portionierbar, bis zum letzten Grammausdrückbar und am Ende bleibt ein verhältnismässigkleines Häufchen Plastikfolie zurück. Joghurt aus dem Tetrapak ist ja in Skandinavien der Normalfall, dabei fällt wohl weniger Plastikabfall, dafür insgesamt etwas mehr Müll und vorallem mehr Foodwaste an als beim Plastikbeutel. In Norwegen haben wir dafür eine (palmölfreie!) Alternative zu Nutella aus der Tube gekauft - auch hier gelten wieder dieselben Argumente wie oben.
In Italien gibt es Pet-Flaschen, die extrem dünnwandig sind - zwar etwas wacklig aber doch so konstruiert, dass sie noch funktional sind - da ist bestimmt weniger Pet dran als an schweizer Pet-Flaschen.
Über die Diskussion zu Früchten und Gemüsen mit Plastikfolie oder -Schale darum herum muss ich wohl an dieser Stelle nichts schreiben.
Wenn ich ab und zu ein Fertiggericht für die Mikrowelle kaufe (Asche über mein Haupt...!) wundere ich mich auch darüber, warum eine stabile Plastikverpackung noch eine Kartonhülle braucht. Die Produktinformationen würden sich vielleicht auch auf die Abdeckfolie drucken oder aufkleben lassen?
Kosmetika brauchen doch zusätzlich zur Tube, Flasche oder was auch immer nicht noch eine Kartonverpackung? Stapelbarkeit ok, aber die Mibelle könnte ja auch grössere, stapelbare Gebinde machen (z.B. 20 oder 50 statt eine Tube in einem Karton, der dann in der Filiale ausgepacktwird?).
Guetzli in Plastikschale in Plastikhülle in Karton - sind wirklich alle 3 Schichten nötig? Muss die Plastikschale so stabil und dick sein?
Ich würde mich freuen, wenn in den Kommentaren weitere Anregungenan die Adresse der Verpackungsdesigner der Migros auftauchen würden!
7 Antworten
Letzte Aktivität vor 6 Jahren
+ 1
Kathrin_Migros
Hallo jazzie_11
Vielen Dank für deinen ausführlichen Post zur Verpackungsthematik.
Diese Fragen beschäftigen unsere Verpackungsexperten schon länger, was du in manchen Innovationen schrittweise beobachten kannst.
Deinen, wie auch andere Kommentare unserer Kundinnen und Kunden leite ich ihnen regelmässig weiter, damit sie auf dem Laufdenden bleiben, was euch beschäftigt und entsprechend darauf eingehen können.
Viele, spannende Hintergrundinformationen findest du auf unserer Webseite:
https://generation-m.migros.ch/de/nachhaltig-leben/verpackung.html
Beste Grüsse
Kathrin
Vielen Dank für deinen ausführlichen Post zur Verpackungsthematik.
Diese Fragen beschäftigen unsere Verpackungsexperten schon länger, was du in manchen Innovationen schrittweise beobachten kannst.
Deinen, wie auch andere Kommentare unserer Kundinnen und Kunden leite ich ihnen regelmässig weiter, damit sie auf dem Laufdenden bleiben, was euch beschäftigt und entsprechend darauf eingehen können.
Viele, spannende Hintergrundinformationen findest du auf unserer Webseite:
https://generation-m.migros.ch/de/nachhaltig-leben/verpackung.html
Beste Grüsse
Kathrin
Mystery1978
Das ist ja mal ne Info die wirklich brauchbar ist "Was ist eine ökologische Verpackung ?"
Wär nett wenn dieser Artikel verlinkt würde mit anderen Treads die um das Thema gehen . Aber vom Handy aus ist verlinken bei manchen Dingen mühsam. Würdest du das machen bitte @Kathrin_Migros
Lg @Mystery1978
Wär nett wenn dieser Artikel verlinkt würde mit anderen Treads die um das Thema gehen . Aber vom Handy aus ist verlinken bei manchen Dingen mühsam. Würdest du das machen bitte @Kathrin_Migros
Lg @Mystery1978
Gastvor 6 Jahren
Papier aus Gras wäre auch eine Möglichkeit, was andere Detailhändler als Verpackungsmaterial bereits einsetzen.
Bodenseeknusperli
@riri77 dazu gerne meinen Tread wo ich genau die Anfrage stellte wegen Zellulose (z.b Häckselabfall in FSC bewirtschaftubg) und Gras Verpackungen
https://community.migros.ch/m/Forum-Migipedia/Zellulose-statt-Palstiknetze-Coop-machts-vor/td-p/774751/highlight/true/page/2
Migros sagt es sei schädlicher als Plastik.
https://community.migros.ch/m/Forum-Migipedia/Zellulose-statt-Palstiknetze-Coop-machts-vor/td-p/774751/highlight/true/page/2
Migros sagt es sei schädlicher als Plastik.
Gastbearbeitet vor 6 Jahren
Danke@Bodenseeknusperli
Interessant finde ich, dass diese, die Papier aus Gras einsetzen (und natürlich auch die Hersteller) behaupten, es sei ökologischer, die Migros behauptet das Gegenteil.
Dazu hier eine Ökobilanz der Hochschule Bonn, wonach Graspapier ökologischer als Normal- oder Altpapier ist und insbesondere praktisch kein Wasser verbraucht im Vergleich zu Normal- oder Altpapier:
https://www.h-brs.de/de/oekobilanzierung-graspapier
Und leider bin ich klar dazu geneigt, dass die Migros hier die Unwahrheit behauptet und es nur ums Finanzielle geht. Es ist wie beim Palmöl, Experten behaupten, ein ökologischer und nachhaltiger Anbau von Ölpalmen sei gar nicht möglich. Die Migros behauptet auch hier das Gegenteil. Und auch hier vermute ich, es geht wieder nur ums Finanzielle. Die Migros verbraucht 8x mehr Palmöl als Coop.
Interessant finde ich, dass diese, die Papier aus Gras einsetzen (und natürlich auch die Hersteller) behaupten, es sei ökologischer, die Migros behauptet das Gegenteil.
Dazu hier eine Ökobilanz der Hochschule Bonn, wonach Graspapier ökologischer als Normal- oder Altpapier ist und insbesondere praktisch kein Wasser verbraucht im Vergleich zu Normal- oder Altpapier:
https://www.h-brs.de/de/oekobilanzierung-graspapier
Und leider bin ich klar dazu geneigt, dass die Migros hier die Unwahrheit behauptet und es nur ums Finanzielle geht. Es ist wie beim Palmöl, Experten behaupten, ein ökologischer und nachhaltiger Anbau von Ölpalmen sei gar nicht möglich. Die Migros behauptet auch hier das Gegenteil. Und auch hier vermute ich, es geht wieder nur ums Finanzielle. Die Migros verbraucht 8x mehr Palmöl als Coop.
Gastvor 6 Jahren
Hallo Riri und Bodenseeknusperli
Das mit dem Gras schaue ich mir gerne nochmals an. Da bin ich nicht ganz sicher. Das Ding ist grundsätzlich, dass wir zurzeit nicht die abbaubaren Bio-Plastikverpackungen einsetzen, weil diese die Nahrungsmittelherstellung direkt konkurrenzieren. Für mich war das am Anfang auch nicht ganz klar, weshalb jetzt eine Bio-Verpackung umweltschädlicher ist. Aber wir schauen mit den Ökobilanzen nicht nur was mit der Verpackung nach der Benutzung passiert, sondern auch wie viel es die Umwelt belastet bevor man es in der Hand hält. Und hier schneidet Plastik oft besser ab als andere Methoden.
Wir experimentieren aber zurzeit auch mit Bioabfällen aus der Industrie, inwiefern sich diese eignen in Verpackung «verwandelt» zu werden.
Ihr kennt unsere Unterseite zum Thema vermutlich schon, für alle anderen ist hier noch die ausführliche Erklärung:https://generation-m.migros.ch/de/nachhaltigkeitsthemen/plastik.html
Liebe Grüsse
Dominik
Das mit dem Gras schaue ich mir gerne nochmals an. Da bin ich nicht ganz sicher. Das Ding ist grundsätzlich, dass wir zurzeit nicht die abbaubaren Bio-Plastikverpackungen einsetzen, weil diese die Nahrungsmittelherstellung direkt konkurrenzieren. Für mich war das am Anfang auch nicht ganz klar, weshalb jetzt eine Bio-Verpackung umweltschädlicher ist. Aber wir schauen mit den Ökobilanzen nicht nur was mit der Verpackung nach der Benutzung passiert, sondern auch wie viel es die Umwelt belastet bevor man es in der Hand hält. Und hier schneidet Plastik oft besser ab als andere Methoden.
Wir experimentieren aber zurzeit auch mit Bioabfällen aus der Industrie, inwiefern sich diese eignen in Verpackung «verwandelt» zu werden.
Ihr kennt unsere Unterseite zum Thema vermutlich schon, für alle anderen ist hier noch die ausführliche Erklärung:https://generation-m.migros.ch/de/nachhaltigkeitsthemen/plastik.html
Liebe Grüsse
Dominik
Gastvor 6 Jahren
Eine "geklaute" Geschichte zum Nachdenken:
Beim Bezahlen an der Kasse im Supermarkt schlägt die Kassiererin der vor mir bezahlenden alten Dame vor, sie möge doch beim nächsten Einkauf ihre Einkaufstasche mitbringen, denn Plastiktüten seien schlecht für die Umwelt.
„Da haben Sie Recht“ entschuldigt sich die alte Dame „doch leider war ich in Eile und habe meine Einkaufstasche entgegen meiner Gewohnheit zu Hause vergessen". Die junge Frau erwidert:
„Ja wissen sie, unser Problem ist nämlich, dass Ihre Generation sich keine Gedanken darüber gemacht hat, in welch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns und den zukünftigen Generationen hinterlässt. Umweltschutz ist sicherlich ein Fremdwort für Sie".
„Das stimmt. Unsere Generation kannte keinen Umweltschutz – war auch gar nicht nötig, denn Sprudel- und Bierflaschen gaben wir an den Laden zurück in dem wir sie gekauft hatten. Von dort gingen sie an den Hersteller, der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte, so dass jede Flasche unzählige Male benutzt wurde. Die Milch holten wir beim Milchhändler in unserer eigenen Milchkanne ab. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnetze, für den Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Vergaßen wir sie, so packte uns der Händler den Einkauf in braune Papiertüten, die wir zu Hause für viele Zwecke weiter verwendeten, z.B. zum Einpacken der Schulbücher, die uns von der Schule unter der Auflage, dass wir sie gut behandeln, kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Nach Beendigung des Schuljahres wurden sie wieder eingesammelt und in gutem Zustand an den nachfolgenden Jahrgang weiter gereicht. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltreppen gab es nicht so wie heute in jedem Kaufhaus oder Bürogebäude. Wir gingen zu Fuß die paar Schritte zum nächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten dazu keinen 300 PS starken Geländewagen. Sie haben Recht, Umweltschutz kannten wir nicht.
Damals wuschen wir die Babywindeln, weil es keine Einwegwindeln gab. Wir trockneten die Wäsche nicht in einem Strom fressenden Trockner, sondern mit Wind- und Solarenergie auf der Wäscheleine aus Hanf. Die Kleidung der Kinder ging stets an die jüngeren Geschwister, denn immer neue Kinderkleidung konnten wir uns nicht leisten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Im Haus hatten wir ein einziges Radio und später einen kleinen Fernseher mit einem Bildschirm in Taschentuchgröße. In der Küche gab es keine elektrischen Maschinen. Alles wurde von Hand geschnitten, geraspelt, geschält. Als Polstermaterial für Päckchen oder Pakete benutzten wir alte Zeitungen, kein Styropor oder Plastikblasen. Der Rasenmäher wurde mit der Hand geschoben, machte keinen Krach und keinen Gestank. Das war unser Fitnesstraining, weshalb wir keine Fitnessstudios mit elektrischen Laufbändern und anderem Energie fressenden Unsinn benötigten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Das Wasser tranken wir aus der Leitung und benötigten dazu keine Plastiktasse oder Plastikflasche. Unsere leeren Schreibfüller wurden wieder mit Tinte gefüllt, anstatt neue zu kaufen. Papier wurde beidseitig beschrieben. Stumpfe Rasierklingen wurden ersetzt, und nicht gleich ein neuer Rasierapparat gekauft. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Damals fuhren unsere Kinder mit dem Bus, der Straßenbahn, dem Fahrrad oder gingen zu Fuß zur Schule. Einen 24-stündigen Taxiservice der Mutter mit dem 50.000 Franken teuerem Auto gab es nicht. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
In jedem Zimmer gab es eine Steckdose und keine Steckdosenleisten für unzählige Stromfresser, und wir benötigten auch kein von einem 35.000 Kilometer entfernten Satelliten gesteuertes System, um die nächste Imbissbude zu finden. Jedoch Umweltschutz kannten wir nicht.
Aber bedenken Sie:
Es ist traurig, wenn die junge Generation sich darüber beklagt, wie verschwenderisch wir Alten gelebt haben, nur weil wir keinen Umweltschutz kannten? Glaubt sie wirklich, wir Alten benötigen eine Belehrung von euch Grünschnäbeln? Und dann auch von einem Mädchen,das mir noch nicht einmal das Wechselgeld heraus geben kann, ohne die elektronische Kasse zu befragen.
Schönen Tag noch....
Beim Bezahlen an der Kasse im Supermarkt schlägt die Kassiererin der vor mir bezahlenden alten Dame vor, sie möge doch beim nächsten Einkauf ihre Einkaufstasche mitbringen, denn Plastiktüten seien schlecht für die Umwelt.
„Da haben Sie Recht“ entschuldigt sich die alte Dame „doch leider war ich in Eile und habe meine Einkaufstasche entgegen meiner Gewohnheit zu Hause vergessen". Die junge Frau erwidert:
„Ja wissen sie, unser Problem ist nämlich, dass Ihre Generation sich keine Gedanken darüber gemacht hat, in welch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns und den zukünftigen Generationen hinterlässt. Umweltschutz ist sicherlich ein Fremdwort für Sie".
„Das stimmt. Unsere Generation kannte keinen Umweltschutz – war auch gar nicht nötig, denn Sprudel- und Bierflaschen gaben wir an den Laden zurück in dem wir sie gekauft hatten. Von dort gingen sie an den Hersteller, der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte, so dass jede Flasche unzählige Male benutzt wurde. Die Milch holten wir beim Milchhändler in unserer eigenen Milchkanne ab. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnetze, für den Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Vergaßen wir sie, so packte uns der Händler den Einkauf in braune Papiertüten, die wir zu Hause für viele Zwecke weiter verwendeten, z.B. zum Einpacken der Schulbücher, die uns von der Schule unter der Auflage, dass wir sie gut behandeln, kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Nach Beendigung des Schuljahres wurden sie wieder eingesammelt und in gutem Zustand an den nachfolgenden Jahrgang weiter gereicht. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltreppen gab es nicht so wie heute in jedem Kaufhaus oder Bürogebäude. Wir gingen zu Fuß die paar Schritte zum nächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten dazu keinen 300 PS starken Geländewagen. Sie haben Recht, Umweltschutz kannten wir nicht.
Damals wuschen wir die Babywindeln, weil es keine Einwegwindeln gab. Wir trockneten die Wäsche nicht in einem Strom fressenden Trockner, sondern mit Wind- und Solarenergie auf der Wäscheleine aus Hanf. Die Kleidung der Kinder ging stets an die jüngeren Geschwister, denn immer neue Kinderkleidung konnten wir uns nicht leisten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Im Haus hatten wir ein einziges Radio und später einen kleinen Fernseher mit einem Bildschirm in Taschentuchgröße. In der Küche gab es keine elektrischen Maschinen. Alles wurde von Hand geschnitten, geraspelt, geschält. Als Polstermaterial für Päckchen oder Pakete benutzten wir alte Zeitungen, kein Styropor oder Plastikblasen. Der Rasenmäher wurde mit der Hand geschoben, machte keinen Krach und keinen Gestank. Das war unser Fitnesstraining, weshalb wir keine Fitnessstudios mit elektrischen Laufbändern und anderem Energie fressenden Unsinn benötigten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Das Wasser tranken wir aus der Leitung und benötigten dazu keine Plastiktasse oder Plastikflasche. Unsere leeren Schreibfüller wurden wieder mit Tinte gefüllt, anstatt neue zu kaufen. Papier wurde beidseitig beschrieben. Stumpfe Rasierklingen wurden ersetzt, und nicht gleich ein neuer Rasierapparat gekauft. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
Damals fuhren unsere Kinder mit dem Bus, der Straßenbahn, dem Fahrrad oder gingen zu Fuß zur Schule. Einen 24-stündigen Taxiservice der Mutter mit dem 50.000 Franken teuerem Auto gab es nicht. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
In jedem Zimmer gab es eine Steckdose und keine Steckdosenleisten für unzählige Stromfresser, und wir benötigten auch kein von einem 35.000 Kilometer entfernten Satelliten gesteuertes System, um die nächste Imbissbude zu finden. Jedoch Umweltschutz kannten wir nicht.
Aber bedenken Sie:
Es ist traurig, wenn die junge Generation sich darüber beklagt, wie verschwenderisch wir Alten gelebt haben, nur weil wir keinen Umweltschutz kannten? Glaubt sie wirklich, wir Alten benötigen eine Belehrung von euch Grünschnäbeln? Und dann auch von einem Mädchen,das mir noch nicht einmal das Wechselgeld heraus geben kann, ohne die elektronische Kasse zu befragen.
Schönen Tag noch....