Hallo
Bis vor einigen Tagen, nämlich bis zum 21. Juli 2016, im Beitrag von Tanja bezog sich die gesamte Argumentation der Migros auf nicht existente Ökobilanzen, welche die Vorteile des Palmöls unterstreichen sollten. Damit hat uns die Migros an der Nase herum geführt und belogen. Es ist weder ein „Rumgehacke“ noch ist es illegitim, Lügen aufzudecken, Beweise für die Behauptungen der Migros einzufordern oder sich über nachweislich falsche Aussagen zu empören. Die Migros, als national grösster Detailhändler, hätte von Anfang an ehrlich sein können bzw. sein müssen. Schliesslich wirbt sie mit Verantwortungsbewusstsein und Glaubwürdigkeit, wozu falsche Tatsachen eben nicht passen.
Bei den Bienen genau dasselbe: glaubst du ernsthaft, Pflanzenschutzmittel für Hobbygärtner aus der Migros haben irgend einen signifikanten Einfluss auf die Bienenpopulation?
Na selbstverständlich, die Migros ist der grösste Detailhändler der Schweiz, damit sind ihre Produkte auch am weitesten verbreitet. Gemäss einer Verlautbarung der Migros gegenüber dem Tagi aus dem Jahr 2013, verfügen 2,7 Mio. Haushalte (80%) über eine Cumulus-Karte.
Die Gesamtfläche der privaten Gärten (nicht zugepflasterte Siedlungsflächen) sowie nicht der Landwirtschaft dienenden Grünflächen in der Schweiz ist gut 22% so gross wie die Gesamtfläche der konventionellen Landwirtschaft. Wichtiger noch als die Fläche ist die Streuung der dieser Flächen, insbesondere aus der Sicht von bestäubenden Insekten.
Im Gegenteil, sie haben mit der Effizienz (sowohl hinsichtlich der Fläche als auch der Energie), der besseren Verarbeitbarkeit in bestimmten Prozessen und dem Preis gleich drei Argumente genannt, die für Palmöl sprechen.
Ach, soll die Flächeneffizienz etwa ein bestimmender Faktor sein, der eine Sache grundsätzlich verbessert? So ein Atomkraftwerk kann auf viel kleinerer Fläche mehr Strom erzeugen, als so mancher Wind- oder Solarpark. Macht die geringere Flächeneffizienz den Leistungen aus Wind und Sonne nun zu minderwertigerem Strom als den vom AKW? Aber warum nur ist er dann geringfügig teurer?
Und ja, selbstverständlich ist der Preis auch ein relevantes Kriterium.
FALSCH!
Die Migros beteuert in ihren Publikationen, dass sie sich für Nachhaltigkeit die Verbesserung der Lebensqualität, Ökonomie, soziale und ökologische Verantwortung einsetzt, selbst wenn das Einbussen bei den Gewinnen geben sollte. Ist das alles gelogen? Ist die Strategie der Migros-Gruppe, die u.a. im „täglich besser leben“ publiziert wurde nur ein schön gemaltes Selbstbild ohne jegliche Bedeutung? Sind die Konsumenten in Wahrheit etwa nichts anderes als dummes Vieh, das man auf der einen Seite stinkfrech belügt und auf der anderen Seite gnadenlos abzockt?

Nachhaltigkeit ist in der Migros kein separates Programm, sondern integraler Bestandteil der Unternehmenstätigkeit. Die Werte «Verantwortungsbewusstsein» und «Glaubwürdigkeit» sind Bestandteil der Strategie der Migros-Gruppe (PDF) und gelten als Leitlinie für das Verhalten von Entscheidungsträgern und Mitarbeitenden der gesamten Migros-Gruppe.
Die Migros hat keinen einzigen unabhängigen Beweis dafür, dass Palmöl ökologischer oder nachhaltiger ist als Öle, die bei uns oder in Europa produzierbar wären. Da für jede Palmöl-Plantage unersetzlicher Regenwald vernichtet wurde, existiert auch kein nachhaltiges Palmöl. Selbst der Bundesrat ist der Meinung, dass Palmöl problemlos von heimischen Produkten ersetzt werden könnte, wie das folgende Zitat bestätigt.
Zitat von spot4u, vom 07. Februar 2016, um 21:23 Uhr:
Zum Thema Ökibilanz zitiere ich die NZZ vom 19.3.2013 "Der Bundesrat muss sich international für die Bekämpfung der umweltschädlichen Auswirkungen der Palmöl-Produktion einsetzen. Der Ständerat hiess am Dienstag als Zweitrat diskussionslos eine entsprechende Motion gut und überwies sie damit an den Bundesrat. Der intensive Anbau von Plantagen zur Palmöl-Produktion habe eine miserable Ökobilanz, war sich der Rat einig. Diesen Monokulturen fielen reihenweise Tropenwälder zum Opfer. Als menschliches Nahrungsmittel sei das Öl auch nicht besonders gesund, sagte Didier Berberat (sp. Neuchâtel) für die Kommission. Es könne problemlos mit einheimischem Rapsöl oder Butter ersetzt werden. Die intensive Produktion von Palmöl bedingt viele Waldrodungen und den Einsatz von Chemikalien."
Wenn sich die Migros Nachhaltigkeit, Ökologie, Verantwortungsbewusstsein und Glaubwürdigkeit auf die eigenen Fahnen schreibt, dann muss sie auch danach handeln. Das kann sie nun tun, indem sie unabhängige Ökobilanzen erstellen lässt, die europäisch und heimisch produzierbare Pflanzenöle mit Palmöl vergleichen und künftig nur noch Öle entsprechend dieser Ergebnisse einsetzt. Die Kosten dürfen dabei an keiner Stelle eine Rolle spielen, andernfalls handelt die Migros nicht so, wie sie es von sich behauptet und hätte uns wieder belogen und mit einer Vielzahl an palmölhaltigen Produkten betrogen.
Liebe Grüsse vom gelben Migi-Ferkel