Entenleber ist keine Alternative:
Überfüttern statt stopfen: Keine wirkliche Alternative
Coop, Manor, Jelmoli, Spar, Globus und Denner verkaufen als Alternative auch Lebern von Enten und Gänsen, die angeblich nicht von gestopften Tieren stammen. Das heisst laut Schweizer Tierschutz, dass die Produzenten die Tiere so lange überfüttern, bis deren Lebern anschwellen. Meist leben die Enten und Gänse während des Mästens eingepfercht auf engem Raum. Denn je mehr sie sich bewegen, desto langsamer nehmen sie zu.
Coop beteuert, nur Entenleber von nicht gestopften Tieren zu verkaufen. Ein Produzent ist Le Patron mit Sitz in Böckten BL. Dieser versichert gegenüber saldo, «ausschliesslich normale Schlachtleber von Gänsen und Enten» zu verwenden. Nur die Pastete nach Strassburger Art enthalte gestopfte Gänseleber. Der zweite Produzent ist Feyel mit Sitz im elsässischen Strassburg. Feyel beantwortete keine Fragen von saldo. Laut dem Schweizer Generalimporteur Hugo Dubno in Hendschiken AG stammt der Grossteil der Feyel-Produkte aus Stopfleberproduktion.
Quelle:
https://www.ktipp.ch/artikel/d/stopfleber-der-import-steigt-die-tiere-leiden-weiter/
Foie fin statt Foie gras?
Ohnehin wird in dieser Branche häufig um Wörter gestritten. So betont z.B. Coop, man verkaufe nur “ungestopfte” Entenleber (was, wie das Konsumentenmagazin saldo im vergangenen Jahr aufdeckte, zumindest für die Pastete nach Straßburger Manier nicht gilt). Wer nun aber glaubt, es handele sich dabei ausschließlich um – wie es heißt – “normale Schlachtleber”, liegt falsch. Auch so werden die Tiere nämlich solange überfüttert, bis deren Leber zu einer Größe von bis zu 350 Gramm anschwillt. Normal ist das keineswegs, denn normalerweise wiegt eine Gänseleber gerade einmal 50 Gramm. Obschon die Verteiler ihre Produkte aus dieser Art Mästerei beschönigend “Foie fin” nennen, handelt es sich auch hierbei klar um eine Fettleber – und damit um “Foie gras” im wörtlichen Sinn.
Quelle:
http://www.tier-im-fokus.ch/nutztierhaltung/foie_gras/
Subtile Unterschiede
Die Detailhändler freilich beharren auf subtilen Unterschieden, denn: Foie gras sei noch lange nicht gleich Foie gras. Globus etwa fordert von seinen ProduzentInnen, die Enten und Gänse “tierfreundlich” zu mästen, was bedeutet: nicht mit einem Metallrohr, sondern einem Gummischlauch. Das Prozedere bleibt das Gleiche: Rund zwei, drei Wochen vor ihrer Schlachtung wird den Tieren mehrmals täglich per Hydraulik- oder Luftdruckpumpe jeweils an die 800 Gramm Maisbrei oder Schweinefett in den Rachen gepumpt – und zwar so lange, bis die Leber einen Fettgehalt von bis zu 50 Prozent aufweist und über ein Kilogramm wiegt, was zehnmal mehr ist als normalerweise.
Auch die Migros findet, das Stopfen mit dem Kautschukrohr sei eine schonende Methode. Tatsächlich bringt sie aber vor allem den Tierhaltern Vorteile: Erstens kann die Mästung auf diese Weise massiv beschleunigt werden – das Stopfen dauert inzwischen noch 3 Sekunden pro Tier –, und zweitens lassen sich Schäden und Einbußen minimieren, da weniger Tiere verletzt werden. Was sich – Kautschukrohr hin oder her – nicht ändert ist, dass auch diese Tiere an Verdauungsproblemen, Atembeschwerden, Verletzungen innerer Organe, Ängsten und Stress leiden.
Quelle:
http://www.tier-im-fokus.ch/nutztierhaltung/foie_gras/