Ich frage mich was mit der Migros los ist? Die Migros produziert nur noch Hauruck-Aktionen ohne Hand und Fuss? Nachdem die Migros, aus Angst vor einem Shitstorm 60'000 Papiersäcke einstampft.
Zitat gem. Art. 25 URG, Quelle:
https://www.blick.ch/news/schweiz/sexistische-motive-migros-stampft-120000-papiersaecke-ein-aus-angst-vor-shitstorm-id15939502.html
Nun das Debakel mit der Kunststoffsammlung. Übrigens die Migros hätte ihre Papiersäcke wenigstens verschenken können, anstatt diese einzustampfen? Man muss diese "heiklen" Papiersäcke nicht jedem zeigen. Zu Hause im Privatgebrauch kännen Papiersäcke auch nützlich sein.
Nun zur Kunststoffsammlung. Ich bezweifle, dass es der Migros nur um Umweltschutz geht. Zumal es ja bewiesen ist, dass die Umwelt von der Sammlung nicht gross profitert.
Die Migros hat folgende Probleme. Wobei dies darauf zurückzuführen ist, dass einige Kunden leider sehr undiszipliniert sind.
1. Es gibt in den Migrosfilialen bereits Sammelstellen für Pet, Plastikflaschen, Batterien und CD's/Datenträgescheiben und Glühbirnen.
2. Leider schmeissen die Kunden beim Plastik schon jetzt ihre Tetrapaks/Getränkekartons, oder irgendwelche verschmutze Fleischplastikfolie oder Schalen in die Löcher oder Sammelbehälter. Einige Kunden lassen in der Migros Berge von Aludosen oder Glasflaschen liegen.
3. Die Migros denkt sich nun mit dem freiwilligen kostenpflichtigen Sammeln von Kunststofffleischverpackkungen oder Plastikbeuteln etc., würde das Problem gelöst?
Dem ist nicht so!
Lösung A: So schlimm es für alle klingen mag es bräuchte auf alles ein Pfand. Ein Pfand auf Pet, Aludosen, Blechdosen, Glasflaschen, Tetrapak/Getränkekarton, Plastikflaschen etc.. So wären die Kunden finanziell gezwungen alles zu sammeln und korrekt zurück zu geben.
Lösung B: Die Migros macht kostenlose Sammelbehälter für alles! Karton, Kunstoffverpackungen, Glas, Aludosen, Tetrapak/Getränkekarton, Plastikflaschen, Blechdosen, das ganze Programm.
Gehen wir mal davon aus, dass die Migros mit der Lösung B., also dem Sammeln von Wertstoffen Geld verdienen kann, so ist diese Lösung wohl die Beste. Denn die Lösung A generiert sehr viel Aufwand. Preisberechnung, Pfandaufschläge, Umstellung Kassensysteme etc..
Nun gut, die Migros sitzt in der Falle, sie wollte sich mit dem Sammelsack "grün" geben, dies ist ihr misslungen.
Hier etwas für die Migrosverantwortlichen zum Nachlesen:
Welche Rolle haben Gemeinden rund um das Thema Kunststoffe aus Haushalten? Was ist die Basis ihres Handelns?
Sowohl die Leitsätze wie auch die Empfehlungen sprechen sich für eine selektive Separatsammlung aus, d. h. es sollte nur separat gesammelt werden, was auch stofflich verwertbar ist (mindestens 70% stoffliche Ausbeute). Da es sich um Siedlungsabfälle handelt, liegt die Verantwortung bei den Kantonen bzw. den Gemeinden / Zweckverbänden. Für die gut verwertbaren Kunststoffe aus Haushalten wie PET-Getränkeflaschen und Plastikflaschen bestehen bereits etablierte Separatsammlungen. Ein grosser Teil der verbleibenden Kunststoffe aus Haushalten sind heute entweder nicht stofflich verwertbar, was tiefe, reale Quoten im Ausland aufzeigen, oder es besteht kein Sekundärmarkt für die Rezyklate (China-Import-Stopp).
Empfehlungen für Gemeinden
Der Bevölkerung soll faktenbasiert erklärt werden, wieso auf eine Gemischt-Sammlung verzichtet wird. Zum Beispiel, weil:
hohe Kosten und wenig Nutzen (Fazit KuRVe) resultieren.
die Haltung OKI / BAFU / Cercle Déchets vom 14.11.2017 dazu skeptisch ist, da der stofflich hochwertig verwertbare Anteil tief ist.
die selektive Separatsammlung als Grundsatz der Schweizer Abfallpolitik weiterhin Gültigkeit hat und auch breit getragen wird.
die Herausforderungen und Zahlen aus dem Ausland eine klare Sprache sprechen: Gemischte, schlechte Qualität findet heute keinen sinnvollen Absatz.
zuerst die Rezyklierfähigkeit erhöht werden soll, was aufgrund der Verpackungs-Funktionalitäten, gerade im Lebensmittelbereich (Additive, Verbunde), aus heutiger Sicht sehr schwierig ist. Das EU-Ziel diesbezüglich geht bis ins Jahr 2030.
erst wenn die Rezyklierfähigkeit gegeben ist, eine Separatsammlung ins Auge gefasst werden soll (richtige Reihenfolge)
Neben den PET-Getränkeflaschen, die bestehenden Separatsammlungen für Plastikflaschen und teilweise Getränkekarton (z.B. Aldi) im Detailhandel empfehlen.
Falls eine überwachte Sammelstelle vorhanden ist, prüfen ob Plastikflaschen - ergänzt mit Getränkekarton - separat gesammelt werden sollen. Bestehende Angebote dazu prüfen (z.B. Referenzen wie Erfahrung AVAG in Thun).
Die Entwicklung bezüglich Recyclingfähigkeit und Sekundärmärkte für Kunststoffe wird in drei bis fünf Jahren wieder geprüft und die Empfehlungen je nach Situation angepasst.
Und letztlich, aber nicht minder wichtig, darauf pochen, dass das Wort «Recycling» richtig verwendet wird. Die Bevölkerung erwartet zu Recht, dass aus der Separatsammlung von Wertstoffen ein Sekundärmaterial entsteht, welches wiederum in möglichst hochstehende Produkte einfliesst. Separat gesammelt heisst noch nicht stofflich verwertet.
Empfehlung Nr. 10 besagt, dass regional abweichende Lösungen möglich sein sollen. Dies ist aus unserer Sicht dann der Fall, wenn keine Sammlung im Detailhandel der Gemeinde angeboten wird und die betreffende KVA einen schlechten Wirkungsgrad hat. Denn falls die KVA einen hohen Wirkungsgrad hat, kann aus der Gemischt-Kunststoff-Sammlung sogar eine negative Umweltwirkung resultieren.
Zitat gem. Art. 25 URG, Quelle:
http://www.swissrecycling.ch/wertstoffe/kunststoff/gemeinden/