Hallo
Dafür solltest du als verantwortungsbewusster Hundehalter Verständnis aufbringen.
Bei gewöhnlichen Hunden ist das in Lebensmittelgeschäften praktisch überall so. Weil man Hunde als unhygienisch betrachtet, dürfen sie eben nicht rein. Wauwis schnüffeln ja schliesslich auch beim „Zeitung lesen“, damit sie erfahren welche anderen Tiere in der letzten Zeit in der Umgebung waren. Ausserdem schlecken sie alles mögliche ab, auch sich selbst an allen Stellen. Selbst der liebste Hund muss bei den meisten Geschäften die Lebensmittel verkaufen draussen bleiben. Dafür dürfen sie in fast alle Baumärkte oder Gartencenter mit rein und nicht selten gibt dann Leckerlis an der Kasse. :-)
Es gibt aber eine Möglichkeit, wie du mit einem Hund überall reinkommst, sogar in eine Bäckerei, Metzgerei oder in die Badeanstalt, nämlich mit einem Blindenführhund. Nein, du musst nicht blind sein, um so einen zu bekommen, dennoch es ist möglich an einen heranzukommen. Engagiere dich aktiv bei einer Blindenführhundschule, bewirb dich als Pate, als Paten-Familie, als Ferienplatz, Helfer oder Unterstützer für deine Region. Du kannst das auch für mehrere Schulen tun.
Jeder Blindenführhund hat Anspruch auf Ferien, respektive gewisse Zeiten im Jahr an denen er nicht „arbeiten“ muss. Jede Führhundschule ist froh über engagierte, interessierte und geeignete Helfer und Paten, wo ihre vermittelten Hunde mal Ferien machen dürfen oder wo sie nach einer Krankheit zur Gesundung hin können. Um dich dafür zu qualifizieren, bedarf es einige Anpassungen in deinem Haus und im Garten, ausserdem musst du auch Zeit für den Blindenhund haben. Aber da wird man genau eingewiesen, denn jede Schule hat etwas andere Ansprüche. Die beiden wichtigsten Voraussetzungen hast du bereits, einen Hund den du lieb hast, alles andere wird sich finden. Es gibt noch einige besondere Vorteile für Paten, Unterstützer und Helfer, die du als Tierhalter sehr begrüssen würdest, aber das erfährst du alles bei den Schulen. Nur soviel, zwar kostet es dich Zeit und evtl. etwas Geld für die Anpassungen, damit Blindenhunde bei dir gut aufgehoben sind. Aber letztendlich wird es keinen Nachteil geben, im Gegenteil. :-)
Ab und zu bekommen wir auch einen Blindenhund zur Pflege oder für die Ferien. Das sind die besten Zeiten im Jahr, sowohl für die Kinder, den Hund und für mich. Ausserdem stehen wir seit Langem auf den Wartelisten für einen pensionierten Blindenhund, damit er bei uns seinen Lebensabend verbringen kann. Zwischendurch darf der Ferienhund (oder auch ein Pensionshund) auch mal seine Uniform (Führgeschirr) anlegen und zeigen was er kann, das ist kein Problem sondern ist sogar gewollt. Schliesslich ist (war) das Führen seine Aufgabe die ihm Freude macht und so soll er das nicht völlig vermissen müssen.
In Begleitung eines Führhundes kommt man überall hin, überall wo ein sehender Mensch alleine hin kann. Würde ein Filialleiter dich mit einem Blindenhund rauswerfen wollen, dann würde ihm wohl das selbe blühen. Dabei spielt es aber keine Rolle wie gut der geführte Mensch sieht, schliesslich müssen die Hunde ja auch ausgebildet werden, was sehende Trainer tun. Ausserdem würde keiner einen Hund der rund 50`000.- bis 80`000.- Franken wert ist, unbeaufsichtigt vor dem Laden lassen. In etwa soviel kostet es einen Führhund auszubilden, weiterzubilden und während seiner Einsatzzeit zu versorgen.
Ein Blinder muss das natürlich nicht bezahlen, der bekommt seine Führhunde gratis. Deswegen sollte sich jeder mal überlegen, wie sehr man die eigene Mobilität schätzt und entsprechend für die Blindenhunde spenden. Eine Blindheit durch Krankheit oder Unfall kann jeden treffen, damit ist jede Spende eine Investition in die Zukunft. :-)
Liebe Grüsse vom gelben Migi-Ferkel