Vom Einkaufserlebnis zum Einkaufsfrust
Kategorie: Allgemein
Vom Einkaufserlebnis zum Einkaufsfrust
Tandem
Es wird mir immer widerwärtiger, in der Migros einkaufen zu müssen. Das früher vorhandene Einkaufserlebnis wird durch Einkaufsfrust abgelöst. Die Migros-Leitung erscheint mir als das Maximum an Unvernunft. Beispiel: Seit einiger Zeit werden alle Besucher der Migros, beispielsweise in den Filialen Zürich-Kreuzplatz oder Wädenswil, als potentielle Ladendiebe behandelt: Ohne Vorweisen eines Kassenzettels lässt sich die Sperre am Ausgang nicht öffnen, um den Laden verlassen zu können. Kurze Zeit, nachdem dieser Unsinn Platz gegriffen hat, verzichtet die Migros darauf, den Kunden einen Kassabon auszustellen, es sei denn, der Kunde verlangt diesen ausdrücklich: entweder bei der Kassierin, oder auf dem Display an der Zahlstation. So, und nun soll jemand, der keinen Kassabon erhalten hat, die Migros verlassen, indem er den Kassabon vorzeigt . . . Die Kunden sollen den Kassabon allenfalls zuhause an ihrem Computer herunterladen und ausdrucken. Damit stiehlt mir die Migros Zeit und Geld. Bei Aldi werde ich gefragt, ob in den Kassabon wünsche. Das ist einer der Gründe, weshalb ich mein Einkaufsverhalten grundsätzlich geändert habe. Ich kaufe zuerst bei Aldi all das ein, was ich benötige und dort finden kann. Nur noch den Rest hole ich bei der mir immer unsympathischer werdenden Migros. Und das verkündige ich auch lauthals dem jeweiligen Migros-Personal, das dafür nicht verantwortlich ist, aber ebenfalls oft den Kopf schüttelt über die Entscheide am Limmatplatz. Sie sollen es wissen, dass dies mir als Kunde alles nicht gefällt.
Ähnlich idiotisch handelt das Unternehmen bei den Stichproben für die Einkäufe jener Kunden, welche die Produkte selbst scannen und dann bezahlen: Selbst Kunden, bei denen seit Einführung dieser Möglichkeit – also jahrelang – noch bei keiner einzigen Stichprobe vorgeworfen werden konnte, etwas nicht gescannt zu haben, werden immer wieder unnützerweise kontrolliert. Idiotischer kann man einen Betrieb nicht führen. Derweil wäre ja da eine Datenbank, aus der diese Tatsache hervorgehen dürfte.
Die Umstellung der Kassabons und der Gutscheine beim Einkauf auf Trauerpapier – dem die Migros-Leitung lügnerisch die Farbe Blau andichtet – hat zur Folge, dass ältere Kunden mit Augenproblemen nur noch mit Mühe in der Lage sind, diese Dokumente zu lesen, weil der Kontrast zwischen weissem Papier und schwarzer Schrift fehlt. Auch hier: Welche Idioten wählen derartige Lösungen?
Idiotisch auch die seit längerem anhaltende Tendenz, für die Wochentage Donnerstag bis Sonntag (wo ausser am Flughafen ist am Sonntag die Migros offen?) «Wochenendknaller» anzubieten. Gottlieb Duttweiler, mit dem ich vor Jahrzehnten in meiner Eigenschaft als Journalist bei seiner Tageszeitung «Die Tat» viel zusammengearbeitet habe, hat seinerzeit darauf hingewiesen, dass die Kundenfrequenzen und Ladenumsätze an den ersten Wochentagen, also Montag bis Mittwoch wesentlich geringer sind als jene an den Endtagen der Woche. Um das Kundenverhalten auf die schwachen Tage hinzulenken, erfand er die «Gratistage»: Rückerstattung des Betrags des Kassabons des umsatzschwächsten Tages eines Monats. Die heutige Leitung verstärkt die Wochenend-Frequenz mit ihren Knallbonbons, wobei dann auch noch festzustellen ist, dass es sich in vielen Fällen um blosse Lockangebote handelt, die nicht funktionieren, sondern den Kunden enttäuschen: Wenn jemand erst am Samstag kommen kann, muss er riskieren, keine reduzierte Ware mehr zu finden. So mir kürzlich mit Olivenöl aus Italien zugestossen. Ein Unsinn, von Anfang bis Ende.
In der aktuellen Woche (28.11.-3.12.239 hat die Migros das französische Mineralwasser Contrex im Sonderangebot (Aktion). Aber um es zu kaufen, genügt es nicht mehr, den nächsten Migros-Laden anzusteuern; dort gibt es den Artikel nämlich gar nicht. Ich wohne auf der Forch. Wenn ich im Internet auf der Migros-Seite nachsehe, in welche Filialen ich fahren muss, um Contrex erwerben zu können, fallen nicht nur alle nahen Filialen aus; ja sogar die 3M in Uster oder Meilen in etwa 15 km Distanz melden am Dienstagabend, es sei keinerlei Contrex am Lager.
Will ich das Contrex online bestellen, so das es mir an die Haustüre geliefert wird, wird meine Bestellung auf maximal 3x 12 Flaschen beschränkt; macht 30 Franken. Will ich dann dazu noch das für die Vermeidung von nächtlichen Wadenkrämpfen sinnvolle Tonic Water mehrfach online bestellen, das zurzeit auch in Aktion ist (6x 1 Liter zu 5.60 statt 7.95), heisst es, dieses Produkt sei nur in Filialen erhältlich – aber natürlich wieder nicht in allen. Früher gab es das Produkt in Zumikon, jetzt müsste ich deswegen nach Uster fahren, wo aber nur gerade 8 Einheiten vorhanden sind; bis ich da bin, sind sie vielleicht schon verkauft; in Meilen ist es am Dienstabend überhaupt nicht am Lager. Wie soll ich da für die Online-Bestellung auf den Mindestbestellwert von 100 Franken kommen? Idioten allerorten.
Genauso idiotisch war die Einstellung der Spezialität Spitzwegerich-Pastillen; einer hervorragenden Kräuterbonbon-Spezialität, welche es fertig brachte, eine Angina zu coupieren, wenn an deren Beginn der Hals rasch damit imprägniert wurde. Von einem Tag auf den anderen hiess es: gibt ‘s nicht mehr. Das war ein Produkt, noch entwickelt unter der Herrschaft von Fritz Hunziker senior in Dietikon, einem Freund Duttweilers; die Firma scheint mittlerweile von der Familie Richterich übernommen worden zu sein; ob es dieselbe ist, welche Ricola herstellt, weiss ich nicht.
Ein Elend auch die Tendenz, Lindt-Schokolade und Persil in der Migros anzubieten. Die günstigen Giandor-Geschenkverpackungen beispielsweise von Napolitains der Frey-Marke sind verschwunden; ich soll nun durch weltweite Super-Reklame massiv verteuerte Ware aus Kilchberg oder von Henkel kaufen, was ich nicht tue. Ich bin inzwischen auch da auf Produkte umgestiegen, die ich bei Aldi oder Lidl finde.
Ich gestehe es offen: vor kurzem habe ich nach meinem Migros-Anteilschein gesucht, den ich seinerzeit – als einer der ganz wenigen; die meisten haben ihn von der damaligen Migros geschenkt bekommen – mit 10 Franken bezahlt habe; er trägt deswegen einen runden Stempel mit dem grossen Buchstaben B in einem Kreis, und mir überlegt, ob ich den zurücksenden und die 10 Franken ausbezahlt verlangen soll.
Ganz daneben das Engagement der Migrol in Zusammenarbeit mit den für den Krieg gegen Armenien verantwortlichen Regierungs-Ganoven von Aserbeidschan an den Tankstellen. Denken und politische Verantwortung gehört nicht mehr zur Grundausstattung der Migros-Gewaltigen. Deren Tendenz, nur genehme Leute in die Reihen der Delegiertenversammlungen zur Wahl vorzuschlagen, wirkt sich aus. Interne Kritiker scheint es keine mehr zu geben, die rechtzeitig ihre Stimme erheben und auf Gefahren für den Migros-Geist aufmerksam machen.
Das Hinterletzte steht uns noch bevor: das Migros-Magazin wird keine Zeitung mehr sein, die von verantwortungsbewussten Journalisten geschrieben wird. Das Marketing übernimmt die Kontrolle über den ehemaligen «Brückenbauer». Man wird in Kürze auf die Postille leichthin verzichten können.
Was kann das ehemalige Migros-Kind angesichts solcher Entgleisungen und dadurch verursachten Enttäuschungen tun? Man ist auf den Laden angewiesen, denn Coop oder Volg sind noch teurer als die ebenfalls teuer gewordene Migros. Die einzige Waffe, die mir bleibt, ist jene, all das bei Aldi oder Lidl einzukaufen, was man dort findet, und nur noch den Restbedarf bei der Migros. Man muss die Trottel durch maximale Umsatzverweigerung bestrafen. Auf! Mir nach!
Ludwig A. Minelli (91)
Hans-Roelli-Strasse 14
8127 Forch
Tel. 044 980 04 54
Ähnlich idiotisch handelt das Unternehmen bei den Stichproben für die Einkäufe jener Kunden, welche die Produkte selbst scannen und dann bezahlen: Selbst Kunden, bei denen seit Einführung dieser Möglichkeit – also jahrelang – noch bei keiner einzigen Stichprobe vorgeworfen werden konnte, etwas nicht gescannt zu haben, werden immer wieder unnützerweise kontrolliert. Idiotischer kann man einen Betrieb nicht führen. Derweil wäre ja da eine Datenbank, aus der diese Tatsache hervorgehen dürfte.
Die Umstellung der Kassabons und der Gutscheine beim Einkauf auf Trauerpapier – dem die Migros-Leitung lügnerisch die Farbe Blau andichtet – hat zur Folge, dass ältere Kunden mit Augenproblemen nur noch mit Mühe in der Lage sind, diese Dokumente zu lesen, weil der Kontrast zwischen weissem Papier und schwarzer Schrift fehlt. Auch hier: Welche Idioten wählen derartige Lösungen?
Idiotisch auch die seit längerem anhaltende Tendenz, für die Wochentage Donnerstag bis Sonntag (wo ausser am Flughafen ist am Sonntag die Migros offen?) «Wochenendknaller» anzubieten. Gottlieb Duttweiler, mit dem ich vor Jahrzehnten in meiner Eigenschaft als Journalist bei seiner Tageszeitung «Die Tat» viel zusammengearbeitet habe, hat seinerzeit darauf hingewiesen, dass die Kundenfrequenzen und Ladenumsätze an den ersten Wochentagen, also Montag bis Mittwoch wesentlich geringer sind als jene an den Endtagen der Woche. Um das Kundenverhalten auf die schwachen Tage hinzulenken, erfand er die «Gratistage»: Rückerstattung des Betrags des Kassabons des umsatzschwächsten Tages eines Monats. Die heutige Leitung verstärkt die Wochenend-Frequenz mit ihren Knallbonbons, wobei dann auch noch festzustellen ist, dass es sich in vielen Fällen um blosse Lockangebote handelt, die nicht funktionieren, sondern den Kunden enttäuschen: Wenn jemand erst am Samstag kommen kann, muss er riskieren, keine reduzierte Ware mehr zu finden. So mir kürzlich mit Olivenöl aus Italien zugestossen. Ein Unsinn, von Anfang bis Ende.
In der aktuellen Woche (28.11.-3.12.239 hat die Migros das französische Mineralwasser Contrex im Sonderangebot (Aktion). Aber um es zu kaufen, genügt es nicht mehr, den nächsten Migros-Laden anzusteuern; dort gibt es den Artikel nämlich gar nicht. Ich wohne auf der Forch. Wenn ich im Internet auf der Migros-Seite nachsehe, in welche Filialen ich fahren muss, um Contrex erwerben zu können, fallen nicht nur alle nahen Filialen aus; ja sogar die 3M in Uster oder Meilen in etwa 15 km Distanz melden am Dienstagabend, es sei keinerlei Contrex am Lager.
Will ich das Contrex online bestellen, so das es mir an die Haustüre geliefert wird, wird meine Bestellung auf maximal 3x 12 Flaschen beschränkt; macht 30 Franken. Will ich dann dazu noch das für die Vermeidung von nächtlichen Wadenkrämpfen sinnvolle Tonic Water mehrfach online bestellen, das zurzeit auch in Aktion ist (6x 1 Liter zu 5.60 statt 7.95), heisst es, dieses Produkt sei nur in Filialen erhältlich – aber natürlich wieder nicht in allen. Früher gab es das Produkt in Zumikon, jetzt müsste ich deswegen nach Uster fahren, wo aber nur gerade 8 Einheiten vorhanden sind; bis ich da bin, sind sie vielleicht schon verkauft; in Meilen ist es am Dienstabend überhaupt nicht am Lager. Wie soll ich da für die Online-Bestellung auf den Mindestbestellwert von 100 Franken kommen? Idioten allerorten.
Genauso idiotisch war die Einstellung der Spezialität Spitzwegerich-Pastillen; einer hervorragenden Kräuterbonbon-Spezialität, welche es fertig brachte, eine Angina zu coupieren, wenn an deren Beginn der Hals rasch damit imprägniert wurde. Von einem Tag auf den anderen hiess es: gibt ‘s nicht mehr. Das war ein Produkt, noch entwickelt unter der Herrschaft von Fritz Hunziker senior in Dietikon, einem Freund Duttweilers; die Firma scheint mittlerweile von der Familie Richterich übernommen worden zu sein; ob es dieselbe ist, welche Ricola herstellt, weiss ich nicht.
Ein Elend auch die Tendenz, Lindt-Schokolade und Persil in der Migros anzubieten. Die günstigen Giandor-Geschenkverpackungen beispielsweise von Napolitains der Frey-Marke sind verschwunden; ich soll nun durch weltweite Super-Reklame massiv verteuerte Ware aus Kilchberg oder von Henkel kaufen, was ich nicht tue. Ich bin inzwischen auch da auf Produkte umgestiegen, die ich bei Aldi oder Lidl finde.
Ich gestehe es offen: vor kurzem habe ich nach meinem Migros-Anteilschein gesucht, den ich seinerzeit – als einer der ganz wenigen; die meisten haben ihn von der damaligen Migros geschenkt bekommen – mit 10 Franken bezahlt habe; er trägt deswegen einen runden Stempel mit dem grossen Buchstaben B in einem Kreis, und mir überlegt, ob ich den zurücksenden und die 10 Franken ausbezahlt verlangen soll.
Ganz daneben das Engagement der Migrol in Zusammenarbeit mit den für den Krieg gegen Armenien verantwortlichen Regierungs-Ganoven von Aserbeidschan an den Tankstellen. Denken und politische Verantwortung gehört nicht mehr zur Grundausstattung der Migros-Gewaltigen. Deren Tendenz, nur genehme Leute in die Reihen der Delegiertenversammlungen zur Wahl vorzuschlagen, wirkt sich aus. Interne Kritiker scheint es keine mehr zu geben, die rechtzeitig ihre Stimme erheben und auf Gefahren für den Migros-Geist aufmerksam machen.
Das Hinterletzte steht uns noch bevor: das Migros-Magazin wird keine Zeitung mehr sein, die von verantwortungsbewussten Journalisten geschrieben wird. Das Marketing übernimmt die Kontrolle über den ehemaligen «Brückenbauer». Man wird in Kürze auf die Postille leichthin verzichten können.
Was kann das ehemalige Migros-Kind angesichts solcher Entgleisungen und dadurch verursachten Enttäuschungen tun? Man ist auf den Laden angewiesen, denn Coop oder Volg sind noch teurer als die ebenfalls teuer gewordene Migros. Die einzige Waffe, die mir bleibt, ist jene, all das bei Aldi oder Lidl einzukaufen, was man dort findet, und nur noch den Restbedarf bei der Migros. Man muss die Trottel durch maximale Umsatzverweigerung bestrafen. Auf! Mir nach!
Ludwig A. Minelli (91)
Hans-Roelli-Strasse 14
8127 Forch
Tel. 044 980 04 54
2 Antworten
Letzte Aktivität vor 10 Monaten
Dragonball
Dieser Unsinn mit den Kontrollausgängen wird in vielen Geschäften angewendet. Migros und Coop sind die einzigen, die diese Ausgänge sehr selten anwenden. Bei Lidl und Albertz Heijn werden diese angewendet wie aber bei vielen anderen Händlern. Der grösste Teil der Migros Filialen habe ich ohne diese Schranken gesehen.
Die Wochenendknaller werden auch von fast allen Händlern angewendet. Würde die Migros hierbei verzichten, würden die Kunden dann halt bei Aldi, Lidl oder Coop einkaufen, da die hierfür noch aggresiver werben.
Es gibt halt Artikel, die nur in 3 mmm oder 2mm Artikel erhältlich sind. Contrex ist halt einer davon. Solche Aktionen gab es schon immer. Sonst würde wieder die Kritik aufkommen, weshalb gewisse Produkte nie Aktion sind….
Duttweiler war ein Pionier. Er lebte aber in einer kompletten anderen Zeit.
Würde es nach ihm gehen, dann wäre die Auswahl massiv weniger in den Supermärkten. Dann würde ich gerne sehen, wie die Kritik aussehen würde, wenn die Migros das halbe Sortiment zusammenstreichen würde…
Zudem gibt es gewisse Markenprodukte, die erwartet der Kunde überall. Gewisse Markenprodukte geniessen einen sehr hohen Marktanteil, würde die Migros hierbei auf die Auswahl verzichten, würde noch mehr zur Konkurrent gehen…
Die Wochenendknaller werden auch von fast allen Händlern angewendet. Würde die Migros hierbei verzichten, würden die Kunden dann halt bei Aldi, Lidl oder Coop einkaufen, da die hierfür noch aggresiver werben.
Es gibt halt Artikel, die nur in 3 mmm oder 2mm Artikel erhältlich sind. Contrex ist halt einer davon. Solche Aktionen gab es schon immer. Sonst würde wieder die Kritik aufkommen, weshalb gewisse Produkte nie Aktion sind….
Duttweiler war ein Pionier. Er lebte aber in einer kompletten anderen Zeit.
Würde es nach ihm gehen, dann wäre die Auswahl massiv weniger in den Supermärkten. Dann würde ich gerne sehen, wie die Kritik aussehen würde, wenn die Migros das halbe Sortiment zusammenstreichen würde…
Zudem gibt es gewisse Markenprodukte, die erwartet der Kunde überall. Gewisse Markenprodukte geniessen einen sehr hohen Marktanteil, würde die Migros hierbei auf die Auswahl verzichten, würde noch mehr zur Konkurrent gehen…