Verpackungen: Fragen an die Verantwortlichen der Migros
Kategorie: Allgemein
Verpackungen: Fragen an die Verantwortlichen der Migros
Gastvor 8 Jahren
Guten Tag,
mein Partner und ich versuchen, Einwegverpackungen von Lebensmitteln möglichst zu vermeiden. In der Migros ist dies bedauerlicherweise bis anhin ausschliesslich bei Gemüse und Früchten möglich: Hier bringen wir unsere Wäschesäckchen mit, das funktioniert bei einigen Produkten gut.
Was uns sehr ärgert: An der Theke für Offenverkauf von Fleisch und Käse wurden wir auf Nachfrage darauf verwiesen, dass es nicht erlaubt ist, uns Fleisch oder Käse in mitgebrachter Tupperware mitzugeben, dies offenbar aus Hygienegründen.
Gerne hätten wir eine Stellungnahme dazu von der Migros. Wir würden uns wünschen, dass die Bemühungen von Kunden, Abfall zu reduzieren, unterstützt und nicht boykottiert würde.
Weitere Fragen sowie Anregungen zum Thema Verpackungen:
Herzlichen Dank für eine Stellungsnahme.
mein Partner und ich versuchen, Einwegverpackungen von Lebensmitteln möglichst zu vermeiden. In der Migros ist dies bedauerlicherweise bis anhin ausschliesslich bei Gemüse und Früchten möglich: Hier bringen wir unsere Wäschesäckchen mit, das funktioniert bei einigen Produkten gut.
Was uns sehr ärgert: An der Theke für Offenverkauf von Fleisch und Käse wurden wir auf Nachfrage darauf verwiesen, dass es nicht erlaubt ist, uns Fleisch oder Käse in mitgebrachter Tupperware mitzugeben, dies offenbar aus Hygienegründen.
Gerne hätten wir eine Stellungnahme dazu von der Migros. Wir würden uns wünschen, dass die Bemühungen von Kunden, Abfall zu reduzieren, unterstützt und nicht boykottiert würde.
Weitere Fragen sowie Anregungen zum Thema Verpackungen:
- Warum gibt es keine verpackungsfreien Salatköpfe mehr, wie es die früher mal gab? Kunden, die auf ihren geliebten Plastik rundherum nicht verzichten können, könnten den Salat ja immer noch in einen der "tollen" Plastiksäckchen für Früchte und Gemüse verpacken. Diejenigen, die den Salat ohne Plastik wollen, hätten dann aber immerhin die Möglichkeit dazu.
- Warum werden Bio-Gurken konsequent in Plastikverpackung verkauft? Wie bei den konventionellen Gurken sichtbar, wäre es ohne Verpackung durchaus möglich. Die Gurke hat ja bereits eine natürliche Verpackung, nämlich die Schale!
- Wurden schon einmal Konzepte im Sinne der in Nachbarländern teils bereits existierenden Bulk Stores angedacht? Viele Nahrungsmittel, wie etwa Haferflocken, Nüsse, teils auch Pasta oder Reis könnten so vom Kunden in der erforderlichen Menge abgefüllt und gewogen werden.
- Ist der Verkauf des z.B. im Kanton Thurgau bereits an einigen Orten erhältlichen Sammelsackes für Haushaltsabfällen (www.sammelsack.ch) in der MIgros geplant?
Herzlichen Dank für eine Stellungsnahme.
17 Antworten
Letzte Aktivität vor 8 Jahren
+ 3
Gastvor 8 Jahren
Hallo@elanor88
Die Auskunft der Personen an den offenen Theken sind korrekt: Bisher ist das bei uns aus hygienischen Gründen tatsächlich noch nicht möglich. Dazu fehlen bei uns noch die entsprechenden Prozesse. Uns ist aber bewusst, dass einige Kunden diese Möglichkeit schätzen würden und die entsprechenden Personen prüfen bereits mögliche Lösungen.
Zu den weiteren Themen, die du ansprichst:
- Salatköpfe ohne Verpackung: Diesen Punkt werde ich abklären.
- Bio Gurken: Wir sind gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Bio-Produkte problemlos von Produkten aus konventioneller Produktion unterschieden werden können. Da Bio-Produkte bisher einen kleineren Teil unseres Sortiments ausmacht, haben wir uns dafür entschieden, diese Produkte zu verpacken. Ausserdem schützt die Verpackung die Produkte auch. Im Falle einer Bio-Gurke bezweckt die dünne Folie ausserdem dass die Gurke bis zu 5 Mal länger frisch bleibt, als eine unverpackte Gurke.
- Bulk Stores: Wir beobachten solche Entwicklungen natürlich sehr aufmerksam und prüfen, was das für uns bedeuten könnte.
- Sammelsack: Danke für diesen Input. Den gebe ich gerne weiter.
Liebe Grüsse
Tanja
Die Auskunft der Personen an den offenen Theken sind korrekt: Bisher ist das bei uns aus hygienischen Gründen tatsächlich noch nicht möglich. Dazu fehlen bei uns noch die entsprechenden Prozesse. Uns ist aber bewusst, dass einige Kunden diese Möglichkeit schätzen würden und die entsprechenden Personen prüfen bereits mögliche Lösungen.
Zu den weiteren Themen, die du ansprichst:
- Salatköpfe ohne Verpackung: Diesen Punkt werde ich abklären.
- Bio Gurken: Wir sind gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Bio-Produkte problemlos von Produkten aus konventioneller Produktion unterschieden werden können. Da Bio-Produkte bisher einen kleineren Teil unseres Sortiments ausmacht, haben wir uns dafür entschieden, diese Produkte zu verpacken. Ausserdem schützt die Verpackung die Produkte auch. Im Falle einer Bio-Gurke bezweckt die dünne Folie ausserdem dass die Gurke bis zu 5 Mal länger frisch bleibt, als eine unverpackte Gurke.
- Bulk Stores: Wir beobachten solche Entwicklungen natürlich sehr aufmerksam und prüfen, was das für uns bedeuten könnte.
- Sammelsack: Danke für diesen Input. Den gebe ich gerne weiter.
Liebe Grüsse
Tanja
Frederica
Gastvor 8 Jahren
Bio-Gurken werden eingeschweisst, damit man sie nicht mit normalen Gurken verwechselt? Wenn man die Folie im Laden abmacht, hat man an der Kasse dann eine günstigere Gurke? Oder wird die nackte Bio-Gurke dann mit dem Rettich oder mit Zuchini verwechelt?
Loxiran
@elanor88
Ich finde die Migros übertreibt ein wenig. Coop verpackt seine Biogurken auch nicht in Folie. Es genügt diese mit einem kleinen Bio-Kleber zu versehen, so ist es für die Konsumenten klar, dass es von konventioneller Produktion unerschieden werden kann. Ich denke, dass Coop auch gesetzlich verpflichtet ist und dass, wie mein Bild beweist, dieses Gesetz auch ohne Folie tip top erfüllt werden kann. Bis jetzt hatte ich noch keine Frischeprobleme, auch von daher ist es kein Problem eine Bio-Gurke ohne Folie zu verkaufen. Hier das Foto von der Biogurke von Coop:
Wie in einem anderen Beitrag erwähnt, kann man tip top Bio-Gemüse oder Obst mit einem kleinen Kleberli markieren. Eine Verpackung oder Folie ist überflüssig.
https://community.migros.ch/m/Forum-Migipedia/%C3%96ko-Unsinn-beim-Bio-Gem%C3%BCse/m-p/521592#M23556
Ich finde die Migros übertreibt ein wenig. Coop verpackt seine Biogurken auch nicht in Folie. Es genügt diese mit einem kleinen Bio-Kleber zu versehen, so ist es für die Konsumenten klar, dass es von konventioneller Produktion unerschieden werden kann. Ich denke, dass Coop auch gesetzlich verpflichtet ist und dass, wie mein Bild beweist, dieses Gesetz auch ohne Folie tip top erfüllt werden kann. Bis jetzt hatte ich noch keine Frischeprobleme, auch von daher ist es kein Problem eine Bio-Gurke ohne Folie zu verkaufen. Hier das Foto von der Biogurke von Coop:
Wie in einem anderen Beitrag erwähnt, kann man tip top Bio-Gemüse oder Obst mit einem kleinen Kleberli markieren. Eine Verpackung oder Folie ist überflüssig.
https://community.migros.ch/m/Forum-Migipedia/%C3%96ko-Unsinn-beim-Bio-Gem%C3%BCse/m-p/521592#M23556
Gastvor 8 Jahren
Hallo@Loxiran
bei dem von dir verlinkten Thread habe ich bereits mitgeteilt, dass die Migros zur Zeitprüftwo Verpackungen generell reduziert oder ganz weggelassen werden können. Das braucht etwas Zeit, wir bleiben aber an diesem Punkt bestimmt weiterhin dran.
Liebe Grüsse
Tanja
bei dem von dir verlinkten Thread habe ich bereits mitgeteilt, dass die Migros zur Zeitprüftwo Verpackungen generell reduziert oder ganz weggelassen werden können. Das braucht etwas Zeit, wir bleiben aber an diesem Punkt bestimmt weiterhin dran.
Liebe Grüsse
Tanja
Gastvor 8 Jahren
@elanor88
Ich komme demnächst mit weiteren Antworten auf dich zu. Ich warte noch auf die Rückmeldung in einem Punkt und hoffe, dass ich diese Anfang nächste Woche kriege.
Liebe Grüsse
Tanja
Ich komme demnächst mit weiteren Antworten auf dich zu. Ich warte noch auf die Rückmeldung in einem Punkt und hoffe, dass ich diese Anfang nächste Woche kriege.
Liebe Grüsse
Tanja
Federwolke
Oh, da war jemand schneller als ich. So ist das eben, wenn zwei Threads zum selben Thema parallel laufen: https://community.migros.ch/m/Forum-Migipedia/%C3%96ko-Unsinn-beim-Bio-Gem%C3%BCse/td-p/515908/page/2
Gastbearbeitet vor 8 Jahren
Gut, dann bin ich gespannt auf die Antworten!
Interessant für mich übrigens nur zum Thema Bio-Gemüse in Verpackung: Ich würde Bio kaufen, mit Verpackung kaufe ich das allerdings definitiv nicht!! Wenn Migros den Verkauf von Bio-Produkten ernsthaft fördern möchte, dann sollte da schleunigst eine neue Lösung her. Das mit den Kleberli oder Schnüren, wie im anderen Thread erwähnt, wäre eine super Lösung.
Interessant für mich übrigens nur zum Thema Bio-Gemüse in Verpackung: Ich würde Bio kaufen, mit Verpackung kaufe ich das allerdings definitiv nicht!! Wenn Migros den Verkauf von Bio-Produkten ernsthaft fördern möchte, dann sollte da schleunigst eine neue Lösung her. Das mit den Kleberli oder Schnüren, wie im anderen Thread erwähnt, wäre eine super Lösung.
pucalpa
Wie ich mich erinnere vor etwa 20 Jahren gabs im Migros nach der Kasse kleinere Tische um die Ware vom Einkaufswagen in den eigene Einkaufsack zu packen.Zwischen den Tischen standen auch solche Bulk Behälter damit man die Verpackungen nicht nach Hause schleppen musste. Anscheinend wurden diese Behälter auch benutzt um den eigenen Müll zu entsorgen sodas diese Behälter wieder abgeschafft wurden.
Gastvor 8 Jahren
Hallo@elanor88
Wie versprochen habe ich nun die Feedbacks zu den ausstehenden Punkten erhalten.
Zu den Salatköpfen kann ich dir folgende Infos geben:
Wie bei anderen Lebensmitteln muss auch beim Salatkopf der grösste Teil der Umweltbelastung dem Salatkopf selbst zugerechnet werden. Der Anteil der Verpackung an der Umweltbelastung ist verschwindend (ca. 2%) und es lohnt sich darum umso mehr, die Salatköpfe gegen Verderb zu schützen. Bereits sehr wenig Material schützt den Salat vor Austrocknen und vor Beschädigung, somit bleibt er länger frisch und es gibt weniger Foodwaste.
Zum Verkauf von Sammelsäcken:
Wir stehen der Gemischtsammlung von Kunststoffen kritisch gegenüber. Swiss Recycling und die Organisation Kommunale Infrastruktur haben den aktuellen Stand beim Kunststoffrecycling aus Haushalten in einer Broschüre zusammengefasst und kommen dabei zu folgendem Schluss:
Nur für 3,6 Prozent der Kunststoffabfälle, die in den Schweizer Haushalten anfallen, fehlt eine Sammlung, obwohl sie wahrscheinlich rezykliert werden könnten. Der Rest besteht aus zwei Teilen. Für den kleineren Teil bestehen separate Sammlungen, um eine qualitativ hochstehende Wiederverwertung sicherzustellen (u.a. PET- Getränke-flaschen, Kunststoffflaschen, Elektro- und Elektronikgeräte). Diese Fraktionen – PET-Flaschen, Plastikflaschen aus dem Haushaltsbereich und Elektro/Elektronikgeräte - können in den Migros-Filialen kostenlos zurückgebracht werden. Beim anderen Teil handelt es sich um ein Sammelsurium von Kunststoffen, die nicht rezyklierbar sind. Sie werden selbst dann verbrannt, wenn sie in einem kostenpflichtigen Sammelsack gesammelt werden. Der Grund dafür ist einfach: Bei Kunststoffen aus Haushalten handelt es sich um ein heterogenes Sammelgut, welches in dieser Form nicht rezykliert werden kann. Mit der Absicht, die Umwelt zu schonen, nutzen Konsumentinnen und Konsumenten das Angebot von gemischten Kunststoff-Sammelsäcken. Der Nutzen ist. Stattdessen tragen die Säcke massgeblich zur Verwirrung bei, die dafür sorgt, dass in Separatsammlungen immer mehr Fremdstoffe landen.
Wenn die Separatsammlungen nicht mehr genügend rein sind, können sie nicht mehr stofflich recycelt werden und der ökologische Nutzen schwindet. Der Verkauf von solchen Sammelsäcken in der Migros ist derzeit deshalb nicht geplant.
Liebe Grüsse
Tanja
Wie versprochen habe ich nun die Feedbacks zu den ausstehenden Punkten erhalten.
Zu den Salatköpfen kann ich dir folgende Infos geben:
Wie bei anderen Lebensmitteln muss auch beim Salatkopf der grösste Teil der Umweltbelastung dem Salatkopf selbst zugerechnet werden. Der Anteil der Verpackung an der Umweltbelastung ist verschwindend (ca. 2%) und es lohnt sich darum umso mehr, die Salatköpfe gegen Verderb zu schützen. Bereits sehr wenig Material schützt den Salat vor Austrocknen und vor Beschädigung, somit bleibt er länger frisch und es gibt weniger Foodwaste.
Zum Verkauf von Sammelsäcken:
Wir stehen der Gemischtsammlung von Kunststoffen kritisch gegenüber. Swiss Recycling und die Organisation Kommunale Infrastruktur haben den aktuellen Stand beim Kunststoffrecycling aus Haushalten in einer Broschüre zusammengefasst und kommen dabei zu folgendem Schluss:
Nur für 3,6 Prozent der Kunststoffabfälle, die in den Schweizer Haushalten anfallen, fehlt eine Sammlung, obwohl sie wahrscheinlich rezykliert werden könnten. Der Rest besteht aus zwei Teilen. Für den kleineren Teil bestehen separate Sammlungen, um eine qualitativ hochstehende Wiederverwertung sicherzustellen (u.a. PET- Getränke-flaschen, Kunststoffflaschen, Elektro- und Elektronikgeräte). Diese Fraktionen – PET-Flaschen, Plastikflaschen aus dem Haushaltsbereich und Elektro/Elektronikgeräte - können in den Migros-Filialen kostenlos zurückgebracht werden. Beim anderen Teil handelt es sich um ein Sammelsurium von Kunststoffen, die nicht rezyklierbar sind. Sie werden selbst dann verbrannt, wenn sie in einem kostenpflichtigen Sammelsack gesammelt werden. Der Grund dafür ist einfach: Bei Kunststoffen aus Haushalten handelt es sich um ein heterogenes Sammelgut, welches in dieser Form nicht rezykliert werden kann. Mit der Absicht, die Umwelt zu schonen, nutzen Konsumentinnen und Konsumenten das Angebot von gemischten Kunststoff-Sammelsäcken. Der Nutzen ist. Stattdessen tragen die Säcke massgeblich zur Verwirrung bei, die dafür sorgt, dass in Separatsammlungen immer mehr Fremdstoffe landen.
Wenn die Separatsammlungen nicht mehr genügend rein sind, können sie nicht mehr stofflich recycelt werden und der ökologische Nutzen schwindet. Der Verkauf von solchen Sammelsäcken in der Migros ist derzeit deshalb nicht geplant.
Liebe Grüsse
Tanja