Nachhaltiges Fairtrade Gemüse?!
Kategorie: Allgemein
vor 11 Jahren
Ich esse gerne und viel Gemüse. Dabei versuche ich saisonal und regional einzukaufen. Aber ich möchte Zucchini, Gurken und Cherry Tomaten als „meine Sünde im Winter“ geniessen. Ich lese von der Migros, dass ihr im Bereich nachhaltige Produktion aktiv seid und ich mich auf Labels verlassen könne (http://www.migros.ch/generation-m/de/gesellschaft-mitarbeitende/partnerschaften-mitgliederschaften/nachhaltige-produktion.html). „Aus der Region“ finde ich super! Zweifel gegenüber der Nachhaltigkeit des Migros-Gemüses sind angesichts der unten aufgeführten Negativ Schlagzeilen aber sicher nicht unbegründet. Gerade bei Frischgemüse wünschte ich mir mehr Transparenz, Rückverfolgbarkeit, z.B. ein Fair Trade Label wie Max Havelaar bei Früchten, genaue Angaben zu Lieferanten mit Adresse, Gemüseproduzentenportraits in der Migros Zeitung und auf Migipedia; Angaben, ob Gemüse im beheizten oder unbeheizten Gewächshaus oder im Freiland angebaut wurde; präzise Bezeichnung der Sorte inkl. Angaben ob F-Hybride usw.
Ich habe zur Nachhaltigkeit des Migros Gemüses folgende konkrete Frage:
- Welche Winter-Zucchini, Winter-Gurken und Winter-Cherrytomaten von der Migros kann ich kaufen, bei denen ihr mir garantieren könnte, dass ich a) keinen Beitrag leiste zur Ausbeutung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, b) die Ökobilanz vergleichsweise vertretbar ist und c) ich nicht bedenkliche Mengen Pestizide zu mir nehme? Besonders möchte ich Anhaltspunkte die mir erlauben die „richtige Wahl“ zu treffen zwischen: M-Budget Zucchinis vs. Bio Zucchinis; konventionelle Salatgurke vs. Biogurke vs. Nostrano; Tomate aus europäischen Südländern vs. Schweizer Tomate?
Weiter frage ich mich bezogen auf die untigen Negativschlagzeilen: Was hat die Migros hier inzwischen verändert?
Einheimische machen in Almeria Jagd auf eingewanderte Billigarbeiter aus Nordafrika für Wintertomaten (Kassensturz 2001, Quelle: http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2001/03/27/kassensturzsendungsartikel/So-lassen-Migros-und-Co.-im-Winter-Tomaten-produzieren)
Bedenklich ist auch die Pestizidbelastung bei (importierten) Wintertomaten, Winterzucchini, Winterpaprika… (http://www.greenpeace.de/themen/chemie/presseerklaerungen/artikel/neuer_greenpeace_ratgeber_emessen_ohne_pestizideem/)
Selbst Bio Knospe Gemüse ist leider nicht immer fair, gar nicht sozial vertretbar! (Tagesanzeiger 2011, http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Die-gar-nicht-heile-BioWelt/story/14347634)
Und sogar wenn ich auf Schweizer Qualität zurückgreife: Für abgepackte Salate aus der Migros mussten (müssen?) Mitarbeitende illegal 55 Stunden an fünfeinhalb Tagen pro Woche arbeiten mit einem Lohn unter 3000 Franken! (Kassensturz 2007, Quelle: http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2007/04/03/kassensturzsendungsartikel/Fertigsalate-Lange-Arbeitszeiten-in-Gemuesefabriken)
Ich bin gespannt auf Stellungnahmen und Antworten von euch, liebes Migros Team, sowie von anderen Kundinnen und Kunden… Vielen Dank und eine gute Woche!
"Twilight"
Ich habe zur Nachhaltigkeit des Migros Gemüses folgende konkrete Frage:
- Welche Winter-Zucchini, Winter-Gurken und Winter-Cherrytomaten von der Migros kann ich kaufen, bei denen ihr mir garantieren könnte, dass ich a) keinen Beitrag leiste zur Ausbeutung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, b) die Ökobilanz vergleichsweise vertretbar ist und c) ich nicht bedenkliche Mengen Pestizide zu mir nehme? Besonders möchte ich Anhaltspunkte die mir erlauben die „richtige Wahl“ zu treffen zwischen: M-Budget Zucchinis vs. Bio Zucchinis; konventionelle Salatgurke vs. Biogurke vs. Nostrano; Tomate aus europäischen Südländern vs. Schweizer Tomate?
Weiter frage ich mich bezogen auf die untigen Negativschlagzeilen: Was hat die Migros hier inzwischen verändert?
Einheimische machen in Almeria Jagd auf eingewanderte Billigarbeiter aus Nordafrika für Wintertomaten (Kassensturz 2001, Quelle: http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2001/03/27/kassensturzsendungsartikel/So-lassen-Migros-und-Co.-im-Winter-Tomaten-produzieren)
Bedenklich ist auch die Pestizidbelastung bei (importierten) Wintertomaten, Winterzucchini, Winterpaprika… (http://www.greenpeace.de/themen/chemie/presseerklaerungen/artikel/neuer_greenpeace_ratgeber_emessen_ohne_pestizideem/)
Selbst Bio Knospe Gemüse ist leider nicht immer fair, gar nicht sozial vertretbar! (Tagesanzeiger 2011, http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Die-gar-nicht-heile-BioWelt/story/14347634)
Und sogar wenn ich auf Schweizer Qualität zurückgreife: Für abgepackte Salate aus der Migros mussten (müssen?) Mitarbeitende illegal 55 Stunden an fünfeinhalb Tagen pro Woche arbeiten mit einem Lohn unter 3000 Franken! (Kassensturz 2007, Quelle: http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2007/04/03/kassensturzsendungsartikel/Fertigsalate-Lange-Arbeitszeiten-in-Gemuesefabriken)
Ich bin gespannt auf Stellungnahmen und Antworten von euch, liebes Migros Team, sowie von anderen Kundinnen und Kunden… Vielen Dank und eine gute Woche!
"Twilight"

Gastvor 11 Jahren
Hallo Twilight
Vielen Dank für dein ausführliches Feedback, Interesse und deine Fragen! Ich werde das sofort so weiterleiten, damit du eine ebenso ausführliche Antwort erhältst. Da aber für eine kompetente Antwort einiges abgeklärt werden muss, kann es sein, dass es etwas dauert bis die Antwort eintrifft.
Liebe Grüsse & einen schönen Sonntagabend
Sarah, Migipedia-Team
Vielen Dank für dein ausführliches Feedback, Interesse und deine Fragen! Ich werde das sofort so weiterleiten, damit du eine ebenso ausführliche Antwort erhältst. Da aber für eine kompetente Antwort einiges abgeklärt werden muss, kann es sein, dass es etwas dauert bis die Antwort eintrifft.
Liebe Grüsse & einen schönen Sonntagabend
Sarah, Migipedia-Team
vor 11 Jahren
ich war in Almeria... Spanien
es ist grauslich da unten. Das ganze Land, so weit das Auge reicht unter Plastik, und überll die kleinen Häuschen mit den blauen Tonnen und den Giftzeichen drauf. Und die Marokaner hausen/vegetieren in den aufgelassenen Triebhäusern wie die Ratten, ohne nichts.... Menschenverachtend.
Aber z.B. Salat
Manchmal denke ich die Migros will uns zu Konsumenten erziehen die keinen Salat mehr kaufen, der nicht vorgerüstet, und verpackt ist.
Regelmässig am Samstag im 3M Buchs. Mickrige Salate, Kein Ansprechendes Angebot, bessere Setzlinge zu horrenden Preisen, aber daneben x Kühlregale voll mit Convinience noch teuerer wenn mans ausrechnet.
Und von meiner Arbeit als Koch weiss ich, dass auch Salate auf dem Markt sind die gross, voll und frisch sind, zu gleichem Preis!!
das passt einfach nicht zu diesem Nachhaltigkeits Image, dass sich die Migros gerne selber verpasst! sorry Leute
es ist grauslich da unten. Das ganze Land, so weit das Auge reicht unter Plastik, und überll die kleinen Häuschen mit den blauen Tonnen und den Giftzeichen drauf. Und die Marokaner hausen/vegetieren in den aufgelassenen Triebhäusern wie die Ratten, ohne nichts.... Menschenverachtend.
Aber z.B. Salat
Manchmal denke ich die Migros will uns zu Konsumenten erziehen die keinen Salat mehr kaufen, der nicht vorgerüstet, und verpackt ist.
Regelmässig am Samstag im 3M Buchs. Mickrige Salate, Kein Ansprechendes Angebot, bessere Setzlinge zu horrenden Preisen, aber daneben x Kühlregale voll mit Convinience noch teuerer wenn mans ausrechnet.
Und von meiner Arbeit als Koch weiss ich, dass auch Salate auf dem Markt sind die gross, voll und frisch sind, zu gleichem Preis!!
das passt einfach nicht zu diesem Nachhaltigkeits Image, dass sich die Migros gerne selber verpasst! sorry Leute
vor 11 Jahren
@ LIsa Broder: Vielen Dank für deinen Kommentar, das tönt ja tatsächlich erschreckend. Ich habe einen Zuchini-, Gurken- und Tomatenstopp eingelegt - bis wieder Saison ist. Es fällt mir noch schwer auf saisonale Gemüse umzusteigen, da ich echt sehr viel Gemüse konsumiere und mir noch das passende für mein Tsatsiki und meine Zucchinispaghetti fehlt... Ausserdem stört es mich, dass ich jetzt noch mehr für mein Gemüse zahle, denn Saisongemüse kostet in der Migros mehr als Zucchini aus Almeria... Hier könnte die Migros auch ansetzen und z.B. im Winter die Preise für aussersaisonales Gemüse aus dem Ausland erhöhen und Preise für saisonales aus der Region/Bio Gemüse senken.
Zum Salat: Ja, ich selbst kaufe Salat (ausser gelegentlich Nüssler) auch nicht vorgerüstet, denn dieser ist geschmackslos und viel zu teuer. Auf dem Markt sind Salatköpfe schon schöner/grösser, aber meist gleich teuer oder sogar teurer und ich kaufe in der Migros meist 50% Salate ;-). Auf welchem Markt in der Region Luzern ist denn deiner Erfahrung nach das Angebot gut?
Liebe Grüsse, "Twilight"
Zum Salat: Ja, ich selbst kaufe Salat (ausser gelegentlich Nüssler) auch nicht vorgerüstet, denn dieser ist geschmackslos und viel zu teuer. Auf dem Markt sind Salatköpfe schon schöner/grösser, aber meist gleich teuer oder sogar teurer und ich kaufe in der Migros meist 50% Salate ;-). Auf welchem Markt in der Region Luzern ist denn deiner Erfahrung nach das Angebot gut?
Liebe Grüsse, "Twilight"
vor 11 Jahren
Hi
Luzern kann ich Dir nicht sagen. aber ein Tipp:
Es hat sicher auch in Luzern einen Wochenmarkt >Mittwoch oder Samstag.
Schau dass du einen guten Gemüsebauern findest dort. Wenn Du den Salat nach dem kaufen sorgfältig und behutsam rüstest, mit einem Messer dass scharf ist schneidest, und es dann abgetroft in einen Palstikbeutel gibst wass Du nicht essen magst, bleibt es Dir in der Gemüseschublade 2 Tage frisch.
Einfach so wenig wie möglich quetschen und wenn schneiden dann einen feinen zehenden Schnitt anwenden.
Der stinkt nicht und bleibt schön knackig so.
Und zum Angebot: klar schränkt die saisonalität etwas in der Auswahl ein, ABER die Wintergemüse enthalten soviel Vitamin C etc. dass Du genau richtig geschützt bist!
Di Zuchinnispaghetti kannst Du auch mit Rüebli machen, oder Rosenkohl geviertelt. Eine Tomatensauce mit einer geraffelten Rande drin schmeckt extrem fein, z.B.
Und Erbsli aus dem TK kann ich Dir wirklich empfehlen (die sind sooo schnell gefroren, das sind noch alle Vitamine drin)
en guete
Luzern kann ich Dir nicht sagen. aber ein Tipp:
Es hat sicher auch in Luzern einen Wochenmarkt >Mittwoch oder Samstag.
Schau dass du einen guten Gemüsebauern findest dort. Wenn Du den Salat nach dem kaufen sorgfältig und behutsam rüstest, mit einem Messer dass scharf ist schneidest, und es dann abgetroft in einen Palstikbeutel gibst wass Du nicht essen magst, bleibt es Dir in der Gemüseschublade 2 Tage frisch.
Einfach so wenig wie möglich quetschen und wenn schneiden dann einen feinen zehenden Schnitt anwenden.
Der stinkt nicht und bleibt schön knackig so.
Und zum Angebot: klar schränkt die saisonalität etwas in der Auswahl ein, ABER die Wintergemüse enthalten soviel Vitamin C etc. dass Du genau richtig geschützt bist!
Di Zuchinnispaghetti kannst Du auch mit Rüebli machen, oder Rosenkohl geviertelt. Eine Tomatensauce mit einer geraffelten Rande drin schmeckt extrem fein, z.B.
Und Erbsli aus dem TK kann ich Dir wirklich empfehlen (die sind sooo schnell gefroren, das sind noch alle Vitamine drin)
en guete
vor 11 Jahren
Hi, super, danke für deine Profi-Tipps! Das mit dem Salat mach ich ab jetzt immer so, das spart echt Zeit. Zucchinispaghetti habe ich auch schon mit Chinakohl probiert - nicht schlecht. Jetzt muss ich nur noch einen Gurken-Ersatz für mein Tsatsiki finden. Schönes Weekend
vor 11 Jahren
Hallo Twilight und Lisa.
Danke Twilight für deine Anfrage und eure Tipps. Die Abklärungen haben etwas länger gedauert, bitte entschuldigt.
Wir freuen uns, dass du eine Gemüse- und Früchte-Liebhaberin bist und unser Label „Aus der Region. Für die Region.“ schätzt. Bei unserem Gemüse und unseren Früchten findest du ein klare Deklaration, woher diese stammen. Die Adressen der Produzenten auf die Verpackung zu drucken, ist aber nicht überall möglich. Denn oft beziehen wir die Waren über Zwischenhändler oder von Verteilplattformen. Hinzu kommt, dass auf den Verpackungen der Platz sehr beschränkt ist.
Zu Deiner Frage betreffend den Zucchettis und Cherry-Tomaten:
Wir pflegen mit unseren Lieferanten / Produzenten eine intensive Beziehung, weshalb diese unsere Vorgaben kennen. Wir fordern von unseren Lieferanten, dass sie den BSCI -Verhaltenskodex unterzeichnen und sich verpflichten, die gesetzlichen Vorgaben im Bereich Sozialverträglichkeit einzuhalten. Dazu gehört auch die Entlöhnung. Diese müssen den gesetzlichen Mindestlöhnen entsprechen bzw. diese übersteigen. Näheres dazu findest du im BSCI-Kodex (http://www.migros.ch/mediaObject/GenM/docs/de/DE_2_BSCI_Code_of_conduct_2009/original/DE_2_BSCI_Code_of_conduct_2009.pdf ) Dies gilt auch für die Arbeiterinnen und Arbeiter, die „für dich“ Zuchettis oder Gurken produzieren – egal, welche Du wählst.
Zu deiner Frage betreffend der Ökobilanz: Grundsätzlich hat jeder Konsum, den wir Menschen verursachen, Auswirkungen auf die Ökosysteme. In welchem Rahmen diese Auswirkungen „vertretbar“ sind, kann wohl nur jeder Konsument, jede Konsumentin für sich selbst beantworten. Zu den Öko- oder Klimabilanzen von einzelnen Gemüsen oder Früchten gibt es Erhebungen, jedoch ist es schwierig zu sagen, ob es sinnvoller ist, hiesige Zucchetti zu kaufen, die allenfalls aus einem beheizten Gewächshaus stammen oder solche aus beispielsweise Spanien, die mit dem Zug und dem Lastwagen transportiert wurden.
Bezüglich Pestizidwerte halten wir uns klar an die Grenzwerte des Bundes. Dies wird ständig vom Swiss Quality Testing Service SQTS stichprobenartig überprüft. Allfällige Mengen an Pestizidrückständen, die unterhalb dieser Grenzwerte liegen, sind gesundheitlich unbedenklich. Im Bio-Gemüsebau wird auf Pestizide und Insektizide aber ganz verzichtet. Von diesem Gesichtspunkt aus empfehlen wir Ihnen die Wahl von Bio-Gemüse.
Mit diesen Informationen nehmen wir auch zugleich zu Deinen Hinweisen auf diverse Medienberichte Stellung. Bitte beachte, dass diese teilweise schon älteren Datums sind. Gerade in Almeria konnten die Zustände auch dank unserem Engagement stark verbessert werden.
Beste Grüsse,
Daniel, Migipedia-Team
Danke Twilight für deine Anfrage und eure Tipps. Die Abklärungen haben etwas länger gedauert, bitte entschuldigt.
Wir freuen uns, dass du eine Gemüse- und Früchte-Liebhaberin bist und unser Label „Aus der Region. Für die Region.“ schätzt. Bei unserem Gemüse und unseren Früchten findest du ein klare Deklaration, woher diese stammen. Die Adressen der Produzenten auf die Verpackung zu drucken, ist aber nicht überall möglich. Denn oft beziehen wir die Waren über Zwischenhändler oder von Verteilplattformen. Hinzu kommt, dass auf den Verpackungen der Platz sehr beschränkt ist.
Zu Deiner Frage betreffend den Zucchettis und Cherry-Tomaten:
Wir pflegen mit unseren Lieferanten / Produzenten eine intensive Beziehung, weshalb diese unsere Vorgaben kennen. Wir fordern von unseren Lieferanten, dass sie den BSCI -Verhaltenskodex unterzeichnen und sich verpflichten, die gesetzlichen Vorgaben im Bereich Sozialverträglichkeit einzuhalten. Dazu gehört auch die Entlöhnung. Diese müssen den gesetzlichen Mindestlöhnen entsprechen bzw. diese übersteigen. Näheres dazu findest du im BSCI-Kodex (http://www.migros.ch/mediaObject/GenM/docs/de/DE_2_BSCI_Code_of_conduct_2009/original/DE_2_BSCI_Code_of_conduct_2009.pdf ) Dies gilt auch für die Arbeiterinnen und Arbeiter, die „für dich“ Zuchettis oder Gurken produzieren – egal, welche Du wählst.
Zu deiner Frage betreffend der Ökobilanz: Grundsätzlich hat jeder Konsum, den wir Menschen verursachen, Auswirkungen auf die Ökosysteme. In welchem Rahmen diese Auswirkungen „vertretbar“ sind, kann wohl nur jeder Konsument, jede Konsumentin für sich selbst beantworten. Zu den Öko- oder Klimabilanzen von einzelnen Gemüsen oder Früchten gibt es Erhebungen, jedoch ist es schwierig zu sagen, ob es sinnvoller ist, hiesige Zucchetti zu kaufen, die allenfalls aus einem beheizten Gewächshaus stammen oder solche aus beispielsweise Spanien, die mit dem Zug und dem Lastwagen transportiert wurden.
Bezüglich Pestizidwerte halten wir uns klar an die Grenzwerte des Bundes. Dies wird ständig vom Swiss Quality Testing Service SQTS stichprobenartig überprüft. Allfällige Mengen an Pestizidrückständen, die unterhalb dieser Grenzwerte liegen, sind gesundheitlich unbedenklich. Im Bio-Gemüsebau wird auf Pestizide und Insektizide aber ganz verzichtet. Von diesem Gesichtspunkt aus empfehlen wir Ihnen die Wahl von Bio-Gemüse.
Mit diesen Informationen nehmen wir auch zugleich zu Deinen Hinweisen auf diverse Medienberichte Stellung. Bitte beachte, dass diese teilweise schon älteren Datums sind. Gerade in Almeria konnten die Zustände auch dank unserem Engagement stark verbessert werden.
Beste Grüsse,
Daniel, Migipedia-Team
vor 11 Jahren
Lieber Daniel, besten Dank für deine Antwort. Das mit den Sozialstandards tönt gut und eigentlich finde ich dein Feedback sehr vertrauenserweckend. Meine Zweifel, dass in Almeria und Co. tatsächlich menschenwürdige Arbeitsbedingungen herrschen, sind damit leider noch nicht ausgeräumt. Gerade der "Skandal" mit den Biotomaten war erst vor einem guten Jahr und bekanntlich gibt es für Unternehmen viele Wege, um Verhaltensrichtlinien zu umgehen. Ich wüsste daher gerne noch viel mehr über euer diesbezügliches Engagement/Beziehungen, über Arbeitsbedingungen in den Anbauländern, über Transportwege... Vielleicht macht ihr mal einen ausführlichen Bericht/ein Zusatzdossier in der Migros Zeitung? Zucchini, Tomaten und Co. werde ich auf jeden Fall vorerst mal nicht mehr kaufen (zum Glück kann ich in meinem Zimmer wenigstens jetzt noch mit gutem Gewissen Tomaten ernten ;-)). Nach wie vor fände ich es spitze, wenn Migros bei Gemüse das Max Havelaar/Fairtrade Label wie bei Früchten einführen würde, denn diesem kann ich vollauf vertrauen. Herzliche Grüsse und schönes Wochenende, "Twilight"
vor 11 Jahren
Ich war inzwischen auf zwei Wochenmärkten „nachhaltiges Fairtrade Gemüse“ kaufen und bin begeistert. Biogemüse und "alte Sorten" (Pro Specie Rara), saisonal aus Freilandanbau, gibt's in einer Vielfalt - welche der Migros leider fehlt - und dies zu besseren Preisen!
Der Migros und vor allem "aus der Region" bleibe ich treu bei saisonalem Standardgemüse, zurzeit Kohl (Rot-, Weiss-, Wirz), Knollensellerie, Randen, (rote) Zwiebeln, Pfälzerkarotten im Offenverkauf usw. Die Kürbisvielfalt schätze ich! Ich wünschte mir aber, dass die Migros künftig bei Import-Gemüse und Gemüse aus beheizten Gewächshäusern dieses Wahnsinns-Angebot reduziert und verteuert. Klar laden sich Kundinnen und Kunden Zucchini aus Almeria und Gewächshaustomten in den Einkaufswagen, wenn sie danebst wenig Auswahl an Wintergemüse finden sowie für Biogemüse und rarem "Speziellem" wie einre Hand voll bunter Rüebli ein Vielfaches zahlen würden. Bitte liebe Migros, bietet eine breitere Palette regionale, saisonale Gemüsesorten zu tieferen Preisen! an, vor allem "alte / Pro Specie Rara Sorten" im Offenverkauf.
Tipps für Luzerinnen und Luzerner
Besucht den Luzerner Wochenmarkt am Dienstag- oder Samstagvormittag. Sehr gefallen haben mir diese Stände, Familienbetriebe „mit Geschichte“:
- Biohof Widacher (http://www.biohofwidacher.ch/ind...), Rathausquai rechtes Ufer nähe Schwanenplatz. Erwähnenswert: Einer der wenigen Biogemüsehöfe, die Gemüse ohne tierische Düngung (vegan) erzeugen. Von Widacher gibt's in der Migros übrigens Sprossen (auf dem Markt ist Vielfalt grösser!), "Greenpower" und "Gourmetsalat" (auf dem Markt könnt ihr Schnittsalate selbst mixen!)
- Jakob Niederberger, Rathausquai rechtes Ufer nähe Schwanenplatz. Sympathischer Familienbetrieb von Kastanienbaum, alles im Eigenanbau Freiland oder unbeheiztes Gewächshaus, sehr saisonal. Unbedingt kaufen: rot-weisse Pro Specie Rara Rande "Chioggia", lecker und höchst dekorativ!
- "Knechtli + Sager", vor Jesuitenkirche. Bioknospe. Ebenfalls das meiste saisonal aus Eigenanbau, ihr könnte z.B. Schwarzwurzeln kaufen.
- Frau Zurmühle, Weggis, Rathausquai rechtes Ufer nähe Schwanenplatz. Alles ab eigenem Hof, Freiland oder unter unbeheiztem Tunnel, sehr saisonal. Ihr könnt dort den ganzen Winter hindurch Weggiser Freiland-Nüssler kaufen.
Tipps für Bernerinnen und Berner:
Baumann Urs Biogemüse (http://www.bio-baumann.ch/Bio_Ba...) auf dem Berner Wochenmarkt, Bundesplatz, Dienstag- und Samstagvormittag. Kauft dort Rettich "weiss-rot / Watermelon / red meat" (hoch dekorativ, süsslich), bunte Mini-Rüebli ("purple haze", "Pariser", "Baby Küttiger" usw.) sowie Schnittsalate im Offenverkauf für euren eigenen Salatmix. Unbedingt probieren: die stark gezahnten, rot gefärbten Salatblättchen (sieht so aus: googelt nach „Senfkohl Metis / wilde rote Rauke / Asia-Salat Agano / Mizuna Mustard Red frills") - der leckerste Winter-Schnittsalat, den ihr bekommen könnt!
Vielen Dank und liebe Grüsse, "Twilight"
Der Migros und vor allem "aus der Region" bleibe ich treu bei saisonalem Standardgemüse, zurzeit Kohl (Rot-, Weiss-, Wirz), Knollensellerie, Randen, (rote) Zwiebeln, Pfälzerkarotten im Offenverkauf usw. Die Kürbisvielfalt schätze ich! Ich wünschte mir aber, dass die Migros künftig bei Import-Gemüse und Gemüse aus beheizten Gewächshäusern dieses Wahnsinns-Angebot reduziert und verteuert. Klar laden sich Kundinnen und Kunden Zucchini aus Almeria und Gewächshaustomten in den Einkaufswagen, wenn sie danebst wenig Auswahl an Wintergemüse finden sowie für Biogemüse und rarem "Speziellem" wie einre Hand voll bunter Rüebli ein Vielfaches zahlen würden. Bitte liebe Migros, bietet eine breitere Palette regionale, saisonale Gemüsesorten zu tieferen Preisen! an, vor allem "alte / Pro Specie Rara Sorten" im Offenverkauf.
Tipps für Luzerinnen und Luzerner
Besucht den Luzerner Wochenmarkt am Dienstag- oder Samstagvormittag. Sehr gefallen haben mir diese Stände, Familienbetriebe „mit Geschichte“:
- Biohof Widacher (http://www.biohofwidacher.ch/ind...), Rathausquai rechtes Ufer nähe Schwanenplatz. Erwähnenswert: Einer der wenigen Biogemüsehöfe, die Gemüse ohne tierische Düngung (vegan) erzeugen. Von Widacher gibt's in der Migros übrigens Sprossen (auf dem Markt ist Vielfalt grösser!), "Greenpower" und "Gourmetsalat" (auf dem Markt könnt ihr Schnittsalate selbst mixen!)
- Jakob Niederberger, Rathausquai rechtes Ufer nähe Schwanenplatz. Sympathischer Familienbetrieb von Kastanienbaum, alles im Eigenanbau Freiland oder unbeheiztes Gewächshaus, sehr saisonal. Unbedingt kaufen: rot-weisse Pro Specie Rara Rande "Chioggia", lecker und höchst dekorativ!
- "Knechtli + Sager", vor Jesuitenkirche. Bioknospe. Ebenfalls das meiste saisonal aus Eigenanbau, ihr könnte z.B. Schwarzwurzeln kaufen.
- Frau Zurmühle, Weggis, Rathausquai rechtes Ufer nähe Schwanenplatz. Alles ab eigenem Hof, Freiland oder unter unbeheiztem Tunnel, sehr saisonal. Ihr könnt dort den ganzen Winter hindurch Weggiser Freiland-Nüssler kaufen.
Tipps für Bernerinnen und Berner:
Baumann Urs Biogemüse (http://www.bio-baumann.ch/Bio_Ba...) auf dem Berner Wochenmarkt, Bundesplatz, Dienstag- und Samstagvormittag. Kauft dort Rettich "weiss-rot / Watermelon / red meat" (hoch dekorativ, süsslich), bunte Mini-Rüebli ("purple haze", "Pariser", "Baby Küttiger" usw.) sowie Schnittsalate im Offenverkauf für euren eigenen Salatmix. Unbedingt probieren: die stark gezahnten, rot gefärbten Salatblättchen (sieht so aus: googelt nach „Senfkohl Metis / wilde rote Rauke / Asia-Salat Agano / Mizuna Mustard Red frills") - der leckerste Winter-Schnittsalat, den ihr bekommen könnt!
Vielen Dank und liebe Grüsse, "Twilight"
vor 11 Jahren
Zitat von Twilight:
"Tipps für Luzerinnen und Luzerner
Besucht den Luzerner Wochenmarkt am Dienstag- oder Samstagvormittag."
@ Twilight, vielen Dank für deine Posts hier und die Links, das regt mich wirklich zum nachdenken an! Den Samstagvormittags Markt in Luzern besuche ich auch manchmal, da gibts wirklich super Gemüse!
Freundliche Grüsse :-)
"Tipps für Luzerinnen und Luzerner
Besucht den Luzerner Wochenmarkt am Dienstag- oder Samstagvormittag."
@ Twilight, vielen Dank für deine Posts hier und die Links, das regt mich wirklich zum nachdenken an! Den Samstagvormittags Markt in Luzern besuche ich auch manchmal, da gibts wirklich super Gemüse!
Freundliche Grüsse :-)
Aktuelle Seite:12