Verpackung, Plastiktüten, Brotbeutel, Nachhaltigkeit, Cradle to Cradle, Abfall, Müll -
Verpackung, Plastiktüten, Brotbeutel, Nachhaltigkeit, Cradle to Cradle, Abfall, Müll -

Gast
Als regelmässiger Kunde in Ihren Filialen fallen mir seit langer Zeit einige Punkte auf, die ich mir selbst nicht erklären kann. (Leider sieht es bei der Konkurrenz nicht besser aus)
1- Weshalb sind fast ausnahmslos alle Bio-Produkte in Plastik verpackt? Um die Formulierung vielleicht etwas auf die Spitze zu treiben: Warum ist der "schlechte" Apfel gut verpackt (nämlich gar nicht) - und der "gute" Apfel schlecht verpackt (alles in Plastik)? - Ich kann mich irren, aber sind nicht meistens die Kunden die Bio Kaufen auch die, die sich sicher auch Gedanken über Abfall machen?
2-Warum sind die Säcke in der Früchte & Gemüseabteilung nicht ebenfalls aus Papier? Wäre es nicht schön nach Hause zu kommen die 5 Äpfel aus der Recycling-Tüte zu nehmen und die Tüte wieder zurück in's Altpapier legen zu können? Sollten wir uns nicht darauf konzentrieren das Verpackungen aus Plastik nur dort zur Verwendung kommen sollten wo es unerlässlich ist? Da gehört unverarbeitetes Gemüse bestimmt nicht dazu.
3- Weshalb sind die Brotsäcklein für die Brötchen aus perforiertem Plastik? Das paradoxe daran ist doch, dass die Brote nach wie vor in Papiersäcken verkauft werden . Weshalb ist Plastik besser für Brötchen und Papier für Brote? Weshalb in den Papier-Brotsäcken ein (teures) Plastik-Sichtfenster ist, obwohl sie nach vorne offen einsehbar sind, war mir auch noch nie klar?
4-Mich interessiert wieviel die Differenz in CHF für die gesamten Migros Betriebe von Recyclingpapiertüten (konsequenterweise in der Schweiz produziert), gegenüber Plastiktüten in der Gemüse, Früchte und Brot Abteilung pro Jahr ausmachen würde? Bestimmt haben Sie ja irgendwann einen Vergleich anfertigen lassen?
5-Inwiefern machen sich Produkt-Manager Gedanken über eine "Cradle to Cradle" Lösung/Linie. Wie zum Beispiel mit Papiertüten in den vorangegangenen Abteilungen würden Sie praktisch keinen Müll mehr produzieren, ausser Altpapier das wiederverwendet werden kann. Und wie stark würde der Umsatz in diesen Abteilungen steigen, wenn Sie der erste Grossverteiler sind der so ein Konzept umsetzt und vermarktet?
6-Wann wird es endlich ein grossen Detailhändler geben der die Bedürfnisse seiner Kunden nach "nachhaltigen Produkten" in den Bereichen Herstellung/Lagerung, Transport und Verpackung wirklich ernsthaft wahrnimmt und konsequent und erkennbar für alle umsetzt.
7-Weshalb nehmen Entscheidungsträger solche Veränderungen vor, die offensichtlich mit logischem Menschenverstand nicht erklärbar sind? Denn langfristig werden doch nur nachhaltige, verständliche und ganzheitliche Lösungen rentabel sein.
Diese Fragen und Bemerkungen sind nur ein Bruchteil der Gedanken die mir als Kunde durch den Kopf gehen, wenn ich durch Ihre Filialen gehe. Ich möchte mir nicht vorstellen wieviele Kunden es in der Schweiz gibt die so in Ihren Alltag involviert sind und nie die Zeit haben bzw. die Wichtigkeit sehen sich als Konsument bei Firmen zu melden wenn ihnen etwas nicht ganz klar ist.
Selbstverständlich stehe ich Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Deshalb freue ich mich auf Ihre ausführliche Antwort und verbleibe mit den besten Wünschen