Entsorgung von Stromsparlampen gefährdet Migros-Mitarbeiter
Entsorgung von Stromsparlampen gefährdet Migros-Mitarbeiter

vor 11 Jahren
In allen Migros-Filialen in Basel werden die Stromspar-Leuchtmittel, die Quecksilber enthalten in einem grossen Behälter gesammelt. Dadurch stapeln sich die unterschiedlichsten Leuchtmittel aufeinander. Schliesslich gehen auch einige zu bruch. Das BAG macht darauf aufmerksam, dass im Falle eines Bruchs einer quecksilberhaltigen Lampe sofort gelüftet werden sollte und die Reste in einem luftdichten Glas verschlossen werden sollten (Quelle und Originaltext siehe unten). Geht ein Leuchtmittel in einem dieser Sammelbehälter kaputt, wird in der Migros nicht reagiert. Das Gas tritt aus und die Mitarbeiter werden vergiftet. Das BAG geht selbst davon aus, dass beim Glasbruch die MAK-Werte kurzzeitig überschritten werden. Für den Privatgebrauch seien die Leuchtmittel ungefährlich, weil keine chronische Belastung bestehe. In der Migros Claramarkt steht jedoch in 5m Nähe den ganzen Tag über eine Verkäuferin an der Kasse der Kleiderabteilung. Und es ist weder ein Fenster da zum lüften, noch eine Lüftung darüber installiert. Hier ist der MAK-Wert relevant und darf nicht überschritten werden. Interessant wäre eine Langzeitmessung z.B. vom Lufthygieneamt beider Basel (Rheinstrasse 44, 4410 Liestal)
Wäre eine Lüftung darüber installiert, müsste gewährleistet werden, dass diese das Quecksilber nicht im Haus verteilt, also eine separate Lüftung darstellen. Also einfach eine Lüftung installieren würde nicht genügen.
Die Migros müsste statt der grossen Sammelbehälter Regale aufstellen. Auf den Regalen müssten sich Kartonschachteln befinden, mit Unterteilungen, damit die Stromspar-Leuchtmittel einzeln verpackt zurückgegeben werden können (wie z.B. Weihnachtskugeln verpackt sind). Diese Schachteln müssten feste Deckel haben und in luftdicht verschlossenen Behältern transportiert werden. Nur so ist auch der Mitarbeiterschutz der Chauffeure garantiert.
Was tut also die Migros für ihr Generation M-Projekt?
Bitte ändern Sie das.
Besten Dank
Fabian Löpfe
Quelle:
http://www.bag.admin.ch/themen/chemikalien/00228/11969/index.html. [Zugriffsdatum: 18.06.2014]
-> "Energiesparlampen: Fragen und Antworten"
Original-Text:
4. Was ist nach dem Bruch einer Energiesparlampe zu beachten?
a. Vor, während und nach der Reinigung unbedingt den Raum belüften.
b. Gummihandschuhe anziehen.
c. Splitter und Staub auf glatten Flächen mit einem geknickten Karton aufsammeln und
mit einem feuchten Papier nachwischen. Auf Teppichen nimmt man die Splitter am
besten mit Klebeband auf.
d. Alle Rückstände und das Reinigungsmaterial (inkl. Handschuhe) in ein luftdichtes
Konservenglas geben.
e. Das Glas anschliessend zur Sammelstelle für elektronische Geräte oder zur
Verkaufsstelle bringen.
12. Obwohl der maximale Arbeitsplatzkonzentration-Wert (MAK-Wert) bei einem
Lampenbruch überschritten wird, ist es gesundheitlich unbedenklich. Wie wird dies
erklärt?
Der MAK-Wert ist die maximale Arbeitsplatzkonzentration eines Stoffes, der ein gesunder
Arbeitnehmer während einer Arbeitszeit von 8 Stunden täglich und 42 Stunden pro Woche
über eine längere Zeit ausgesetzt sein darf ohne seine Gesundheit zu gefährden. Dabei
handelt es sich um eine chronische Belastung. Bei einem Lampenbruch handelt es sich
jedoch um eine akute Exposition. Sind also toxikologische Richtwerte für die chronische
Belastung kurzzeitig leicht überschritten, bedeutet dies noch nicht, dass man einem erhöhten
toxikologischen Risiko ausgesetzt war. Daher stellt dies auch keine gesundheitliche Gefahr
dar.