Benachteiligung von Kleinhaushalten bei Aktionen
Categoria: Generale
Benachteiligung von Kleinhaushalten bei Aktionen
Midors
Liebe Migros
mir fällt je länger je mehr und je störender auf, dass Kleinhaushalte (Ein- und Zweipersonen-Haushalte) bei den Aktionen der Migros offenbar systematisch gegenüber Grosshaushalten benachteiligt werden:
1) Aktionen von Produkten in kleineren Verpackungsgrössen gibt es weniger als in grossen Grössen. Beispiel: Rösti. Während die 750gr Packungen immer einmal wieder in Aktion sind, habe ich noch nie eine für die 250gr Packungen gesehen.
2) Aktionen sind sehr häufig an Mehrfachpackungen gebunden, z.B. 3 Stück eines Produktes. Bei Produkten mit eher kurzer Haltbarkeit, z.B. Raclettekäse, macht eine solche Aktion für Kleinhaushalte keinen Sinn, weil sie die Produkte gar nicht so schnell konsumieren können.
Da eine Systematik erkennbar scheint, liegt der Schluss nahe, dass dies bewusst so gemacht wird. In diesem Falle spricht man in der Betriebswirtschaftslehre nicht zu Unrecht von einer Preisdiskriminierung. Diskriminiert will aber niemand werden, auch nicht auf Grund des Umstandes, dass sie/er in einem Kleinhaushalt lebt.
Ich möchte daher anregen, die Aktionspolitik zu überdenken und so anzupassen, dass Kleinhaushalte nicht länger benachteiligt werden. Am gerechtesten wäre, wenn Migros bei einer Aktion immer alle Verpackungsgrössen eines Produktes rabattiert und darauf verzichtet, die Aktion an Mehrfachpackungen zu binden - sollen doch die Kunden selber entscheiden, ob sie bei einer Aktion 1, 2, 3, ... Stück kaufen wollen. Ganz abgesehen davon, dass dann die unnötige Zusatz-Verpackung für das Bündeln der Produkte entfällt - das grüne M lässt grüssen, ihr wisst schon.
Dankeschön!
mir fällt je länger je mehr und je störender auf, dass Kleinhaushalte (Ein- und Zweipersonen-Haushalte) bei den Aktionen der Migros offenbar systematisch gegenüber Grosshaushalten benachteiligt werden:
1) Aktionen von Produkten in kleineren Verpackungsgrössen gibt es weniger als in grossen Grössen. Beispiel: Rösti. Während die 750gr Packungen immer einmal wieder in Aktion sind, habe ich noch nie eine für die 250gr Packungen gesehen.
2) Aktionen sind sehr häufig an Mehrfachpackungen gebunden, z.B. 3 Stück eines Produktes. Bei Produkten mit eher kurzer Haltbarkeit, z.B. Raclettekäse, macht eine solche Aktion für Kleinhaushalte keinen Sinn, weil sie die Produkte gar nicht so schnell konsumieren können.
Da eine Systematik erkennbar scheint, liegt der Schluss nahe, dass dies bewusst so gemacht wird. In diesem Falle spricht man in der Betriebswirtschaftslehre nicht zu Unrecht von einer Preisdiskriminierung. Diskriminiert will aber niemand werden, auch nicht auf Grund des Umstandes, dass sie/er in einem Kleinhaushalt lebt.
Ich möchte daher anregen, die Aktionspolitik zu überdenken und so anzupassen, dass Kleinhaushalte nicht länger benachteiligt werden. Am gerechtesten wäre, wenn Migros bei einer Aktion immer alle Verpackungsgrössen eines Produktes rabattiert und darauf verzichtet, die Aktion an Mehrfachpackungen zu binden - sollen doch die Kunden selber entscheiden, ob sie bei einer Aktion 1, 2, 3, ... Stück kaufen wollen. Ganz abgesehen davon, dass dann die unnötige Zusatz-Verpackung für das Bündeln der Produkte entfällt - das grüne M lässt grüssen, ihr wisst schon.
Dankeschön!
5 risposte
Ultima attività un anno fa
rengifo
Das nervt mich auch das man von den Aktionen profitieren kann so grosse Mengen kaufen muss!!!! Aber die Migros interessiert da nicht sonst ist der Gewinn zu wenig bei klein Mengen.
M-Infoline
Hallo Midors, danke für den Beitrag. Wir können deine Argumentation sehr gut nachvollziehen! Als Grossverteiler berücksichtigt die Migros bei der Wahl ihrer Angebote vielfältigste Kundenerwartungen. Bei den Aktionen auf Grosspackungen handelt es sich meist um Lebensmittel, bei denen man die Möglichkeit hat, diese länger zu lagern oder gut einzufrieren. So eignen sie sich zum Teil auch für Kleinhaushalte. Zudem lassen sich allfällige Resten einer Mahlzeit oft gut weiterverarbeiten. Dennoch ist es der Migros ein grosses Anliegen, dass möglichst viele Kundinnen und Kunden von Aktionen profitieren können. Daher sind auch vermehrt ganze Sortimentsbereiche in Wochenaktionen enthalten. Bei solchen Promotionen sind Standardprodukte zu einem attraktiven Preis erhältlich und eignen sich hervorragend für Kleinhaushalte. Anregungen unserer Kundinnen und Kunden sind für die Migros sehr wichtig. Deinen Wunsch leiteten wir der verantwortlichen Fachstelle weiter. Die Möglichkeiten einer Umsetzung für kleinere Aktionsangebote z.B. bei Raclettekäse wird geprüft. Liebe Grüsse, Matteo
sirio60
Dass grössere Haushalte bei Aktionen im Vorteil sind, ist offensichtlich. Andererseits: Rabatte bei grösserer Abnahmemenge sind üblich, seit der Mensch überhaupt Handel betreibt. Grössere Haushalte sind naturgemäss die attraktiveren Kunden, und bei der Migros handelt es sich, bei allen hehren Prinzipien, am Ende nicht um eine Wohltätigkeitsorganisation. So kann ich, als ebenfalls Benachteiligter, alles in allem mit der fraglichen Praxis leben.
Wenn mir im Übrigen eine Bemerkung allgemeiner Art erlaubt ist: Der Ausdruck Diskriminierung ist wohl einer der am meisten missbrauchten überhaupt. Von Diskriminierung darf man dann zu Recht sprechen, wenn zwischen der Benachteiligung und dem Grund dafür kein logischer Zusammenhang besteht (z.B. Absage bei Wohnungsbewerbung nur wegen der schwarzen Haut). Zwischen Abnahmemenge und Preis pro Eiinheit besteht hingegen sehr wohl ein Zusammenhang – siehe oben. In der Ökonomie wird unter Preisdiskriminierung denn auch etwas anderes verstanden. Ein typischer Fall von Preisdiskriminierung ist etwa, wenn in der Schweiz für ein Medikament das x-fache verlangt wird als in Deutschland (Abschöpfung der Kaufkraft, grösstenteils kein logischer Zusammenhang mit dem Preis). Oder das sogenannte Geoblocking, das in der Schweiz als indirekte Folge der inzwischen zurückgezogenen Fair-Preis-Initiative ab Anfang 2022 verboten wurde.
Wenn mir im Übrigen eine Bemerkung allgemeiner Art erlaubt ist: Der Ausdruck Diskriminierung ist wohl einer der am meisten missbrauchten überhaupt. Von Diskriminierung darf man dann zu Recht sprechen, wenn zwischen der Benachteiligung und dem Grund dafür kein logischer Zusammenhang besteht (z.B. Absage bei Wohnungsbewerbung nur wegen der schwarzen Haut). Zwischen Abnahmemenge und Preis pro Eiinheit besteht hingegen sehr wohl ein Zusammenhang – siehe oben. In der Ökonomie wird unter Preisdiskriminierung denn auch etwas anderes verstanden. Ein typischer Fall von Preisdiskriminierung ist etwa, wenn in der Schweiz für ein Medikament das x-fache verlangt wird als in Deutschland (Abschöpfung der Kaufkraft, grösstenteils kein logischer Zusammenhang mit dem Preis). Oder das sogenannte Geoblocking, das in der Schweiz als indirekte Folge der inzwischen zurückgezogenen Fair-Preis-Initiative ab Anfang 2022 verboten wurde.
Midors
Das sehe ich anders:
(1) Mengenrabatte
Wir sprechen hier nicht von Mengenrabatten bei grossen Mengen, wir sprechen von 2, 3 gebündelten Einzelprodukten. Bei solchen Bündelungen entstehen der Migros mehr Kosten, nicht weniger, den für das Bundeling muss nicht nur noch zusätzlicher Arbeits- und Verpackungsaufwand geleistet werden, sondern auch noch das Kassensystem entsprechend parametrisiert werden. Mit anderen Worten: Mit dem Rabatt geht pro verkauften Produkt der Ertrag zurück während gleichzeitig die Kosten steigen. Dadurch erfolgt eine Umverteilung zwischen jenen, die Einzelpackungen kaufen müssen und jenen, die aktionierte Mehrfachverpackungen kaufen können. Oder mit anderen Worten: Die Aktionen für die Grossfamilien finanzieren die Kleinhaushalte.
Es sind eben gerade nicht die grösseren Haushalte, welche die attraktiveren Kunden sind, sondern die kleineren, die nämlich mehr Marge generieren, als die Grossen.
(2) Begriff Diskriminerung
Ich verweise auf den Begriff Preisdiskriminierung, der sehr wohl ein Standardausdruck in der Betriebswirtschaftslehre ist. Er bschreibt eine unterschiedliche Preisgestaltung basierend auf dem Prinzip einer Abschöpfungssstrategie. Der Gedanke dahinter ist, dass man bei Gruppen mit durchschnittlich höheren (freien) Einkommen höhere Preise ansetzt, weil es sich diese "leisten" können, dem Unternehmen eine höhere Marge zu bezahlen. Wenn aber die gleiche Leistung vom gleichen Unternehmen zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort bei den gleichen Produktionskosten unterschiedlichen Menschen nur auf Grund ihrem unterschiedlichen freien Einkommen zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden, dann ist der Begriff Preisdiskriminierung sehr wohl gerechtfertigt .
https://de.wikipedia.org/wiki/Preisdifferenzierung
(1) Mengenrabatte
Wir sprechen hier nicht von Mengenrabatten bei grossen Mengen, wir sprechen von 2, 3 gebündelten Einzelprodukten. Bei solchen Bündelungen entstehen der Migros mehr Kosten, nicht weniger, den für das Bundeling muss nicht nur noch zusätzlicher Arbeits- und Verpackungsaufwand geleistet werden, sondern auch noch das Kassensystem entsprechend parametrisiert werden. Mit anderen Worten: Mit dem Rabatt geht pro verkauften Produkt der Ertrag zurück während gleichzeitig die Kosten steigen. Dadurch erfolgt eine Umverteilung zwischen jenen, die Einzelpackungen kaufen müssen und jenen, die aktionierte Mehrfachverpackungen kaufen können. Oder mit anderen Worten: Die Aktionen für die Grossfamilien finanzieren die Kleinhaushalte.
Es sind eben gerade nicht die grösseren Haushalte, welche die attraktiveren Kunden sind, sondern die kleineren, die nämlich mehr Marge generieren, als die Grossen.
(2) Begriff Diskriminerung
Ich verweise auf den Begriff Preisdiskriminierung, der sehr wohl ein Standardausdruck in der Betriebswirtschaftslehre ist. Er bschreibt eine unterschiedliche Preisgestaltung basierend auf dem Prinzip einer Abschöpfungssstrategie. Der Gedanke dahinter ist, dass man bei Gruppen mit durchschnittlich höheren (freien) Einkommen höhere Preise ansetzt, weil es sich diese "leisten" können, dem Unternehmen eine höhere Marge zu bezahlen. Wenn aber die gleiche Leistung vom gleichen Unternehmen zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort bei den gleichen Produktionskosten unterschiedlichen Menschen nur auf Grund ihrem unterschiedlichen freien Einkommen zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden, dann ist der Begriff Preisdiskriminierung sehr wohl gerechtfertigt .
https://de.wikipedia.org/wiki/Preisdifferenzierung
Midors
Und noch ein Punkt dazu: Verpackungsgrössen.
Dem Umstand, dass Kleinhaushalte weniger Bedarf haben, wird dadurch Rechnung getragen, dass sie kleinere Produktgrössen kaufen. Kleine Produktgrössen haben im Vergleich zu grösseren Produktgrössen einen relativ höheren Kostenanteil für Verpackung, Handling, etc. Das wird bereits im Preis pro Mengen/Gewichtseinheit des Produktes kompensiert: Die 750gr Packung M-Classic Rösti kostet 4.27.-/kg, die 250gr Packung der genau gleichen Rösti 6.-/kg. Damit sind sämtliche Mengeneffekte, die genau gleich auch bei Mehrfachpackungen entstehen, bereits im Preis enthalten und damit die Argumentation, dass durch Mengenrabatte solche Kosteneffekte gerechtfertig werden könnten, widerlegt.
Dem Umstand, dass Kleinhaushalte weniger Bedarf haben, wird dadurch Rechnung getragen, dass sie kleinere Produktgrössen kaufen. Kleine Produktgrössen haben im Vergleich zu grösseren Produktgrössen einen relativ höheren Kostenanteil für Verpackung, Handling, etc. Das wird bereits im Preis pro Mengen/Gewichtseinheit des Produktes kompensiert: Die 750gr Packung M-Classic Rösti kostet 4.27.-/kg, die 250gr Packung der genau gleichen Rösti 6.-/kg. Damit sind sämtliche Mengeneffekte, die genau gleich auch bei Mehrfachpackungen entstehen, bereits im Preis enthalten und damit die Argumentation, dass durch Mengenrabatte solche Kosteneffekte gerechtfertig werden könnten, widerlegt.
Risposta a
Midors
Das sehe ich anders:
(1) Mengenrabatte
Wir sprechen hier nicht von Mengenrabatten bei grossen Mengen, wir sprechen von 2, 3 gebündelten Einzelprodukten. Bei solchen Bündelungen entstehen der Migros mehr Kosten, nicht weniger, den für das Bundeling muss nicht nur noch zusätzlicher Arbeits- und Verpackungsaufwand geleistet werden, sondern auch noch das Kassensystem entsprechend parametrisiert werden. Mit anderen Worten: Mit dem Rabatt geht pro verkauften Produkt der Ertrag zurück während gleichzeitig die Kosten steigen. Dadurch erfolgt eine Umverteilung zwischen jenen, die Einzelpackungen kaufen müssen und jenen, die aktionierte Mehrfachverpackungen kaufen können. Oder mit anderen Worten: Die Aktionen für die Grossfamilien finanzieren die Kleinhaushalte.
Es sind eben gerade nicht die grösseren Haushalte, welche die attraktiveren Kunden sind, sondern die kleineren, die nämlich mehr Marge generieren, als die Grossen.
(2) Begriff Diskriminerung
Ich verweise auf den Begriff Preisdiskriminierung, der sehr wohl ein Standardausdruck in der Betriebswirtschaftslehre ist. Er bschreibt eine unterschiedliche Preisgestaltung basierend auf dem Prinzip einer Abschöpfungssstrategie. Der Gedanke dahinter ist, dass man bei Gruppen mit durchschnittlich höheren (freien) Einkommen höhere Preise ansetzt, weil es sich diese "leisten" können, dem Unternehmen eine höhere Marge zu bezahlen. Wenn aber die gleiche Leistung vom gleichen Unternehmen zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort bei den gleichen Produktionskosten unterschiedlichen Menschen nur auf Grund ihrem unterschiedlichen freien Einkommen zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden, dann ist der Begriff Preisdiskriminierung sehr wohl gerechtfertigt .
https://de.wikipedia.org/wiki/Preisdifferenzierung
(1) Mengenrabatte
Wir sprechen hier nicht von Mengenrabatten bei grossen Mengen, wir sprechen von 2, 3 gebündelten Einzelprodukten. Bei solchen Bündelungen entstehen der Migros mehr Kosten, nicht weniger, den für das Bundeling muss nicht nur noch zusätzlicher Arbeits- und Verpackungsaufwand geleistet werden, sondern auch noch das Kassensystem entsprechend parametrisiert werden. Mit anderen Worten: Mit dem Rabatt geht pro verkauften Produkt der Ertrag zurück während gleichzeitig die Kosten steigen. Dadurch erfolgt eine Umverteilung zwischen jenen, die Einzelpackungen kaufen müssen und jenen, die aktionierte Mehrfachverpackungen kaufen können. Oder mit anderen Worten: Die Aktionen für die Grossfamilien finanzieren die Kleinhaushalte.
Es sind eben gerade nicht die grösseren Haushalte, welche die attraktiveren Kunden sind, sondern die kleineren, die nämlich mehr Marge generieren, als die Grossen.
(2) Begriff Diskriminerung
Ich verweise auf den Begriff Preisdiskriminierung, der sehr wohl ein Standardausdruck in der Betriebswirtschaftslehre ist. Er bschreibt eine unterschiedliche Preisgestaltung basierend auf dem Prinzip einer Abschöpfungssstrategie. Der Gedanke dahinter ist, dass man bei Gruppen mit durchschnittlich höheren (freien) Einkommen höhere Preise ansetzt, weil es sich diese "leisten" können, dem Unternehmen eine höhere Marge zu bezahlen. Wenn aber die gleiche Leistung vom gleichen Unternehmen zum gleichen Zeitpunkt am gleichen Ort bei den gleichen Produktionskosten unterschiedlichen Menschen nur auf Grund ihrem unterschiedlichen freien Einkommen zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden, dann ist der Begriff Preisdiskriminierung sehr wohl gerechtfertigt .
https://de.wikipedia.org/wiki/Preisdifferenzierung
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