Liebe Migros,

du warst mal ein sympathisches, urschweizerisches Gebilde mit vielen Eigenmarken. Mutig, sozial, bodenständig.

Die Talfahrt, die seit fünf bis zehn Jahren an Dynamik zunimmt, wird immer mehr zum freien Fall.

Wie stark musst du jetzt den Eigenmarkenanteil in deiner Standardantwort auf kurzlebige Abenteuer in der Sortimentspolitik herabsetzen, wenn Mibelle abgestossen wird? Candida, I am, Handy und Co. zählen bald schon nicht mehr. Von früher mal 85 und jetzt 80% (was ich zu bezweifeln wage) auf 70, 60… oder noch weniger Prozent?

Welche kurzlebigen Mode- oder Schischi-Geschäfte sollen auf die freigespielten Verkaufsflächen von SportX und Melectronics in vielen vielen MM und MMM-Filialen kommen?

Viele offene Fragen, währenddem die Konkurrenz nicht schläft und winkend an dir vorbeizieht.

Liebe Migros - oder der Rest, der von dir noch übrig bleibt, nachdem McKinsey und Markenfetischisten dich ausgehöhlt haben: Du warst mal etwas Besonderes. Die Erinnerung bleibt, aber künftig werden wir uns immer weniger sehen. Es ist gut so.