Nachhaltiges Fairtrade Gemüse?!

Nachhaltiges Fairtrade Gemüse?!

Ich esse gerne und viel Gemüse. Dabei versuche ich saisonal und regional einzukaufen. Aber ich möchte Zucchini, Gurken und Cherry Tomaten als „meine Sünde im Winter“ geniessen. Ich lese von der Migros, dass ihr im Bereich nachhaltige Produktion aktiv seid und ich mich auf Labels verlassen könne (http://www.migros.ch/generation-m/de/gesellschaft-mitarbeitende/partnerschaften-mitgliederschaften/nachhaltige-produktion.html). „Aus der Region“ finde ich super! Zweifel gegenüber der Nachhaltigkeit des Migros-Gemüses sind angesichts der unten aufgeführten Negativ Schlagzeilen aber sicher nicht unbegründet. Gerade bei Frischgemüse wünschte ich mir mehr Transparenz, Rückverfolgbarkeit, z.B. ein Fair Trade Label wie Max Havelaar bei Früchten, genaue Angaben zu Lieferanten mit Adresse, Gemüseproduzentenportraits in der Migros Zeitung und auf Migipedia; Angaben, ob Gemüse im beheizten oder unbeheizten Gewächshaus oder im Freiland angebaut wurde; präzise Bezeichnung der Sorte inkl. Angaben ob F-Hybride usw.

Ich habe zur Nachhaltigkeit des Migros Gemüses folgende konkrete Frage:
- Welche Winter-Zucchini, Winter-Gurken und Winter-Cherrytomaten von der Migros kann ich kaufen, bei denen ihr mir garantieren könnte, dass ich a) keinen Beitrag leiste zur Ausbeutung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, b) die Ökobilanz vergleichsweise vertretbar ist und c) ich nicht bedenkliche Mengen Pestizide zu mir nehme? Besonders möchte ich Anhaltspunkte die mir erlauben die „richtige Wahl“ zu treffen zwischen: M-Budget Zucchinis vs. Bio Zucchinis; konventionelle Salatgurke vs. Biogurke vs. Nostrano; Tomate aus europäischen Südländern vs. Schweizer Tomate?

Weiter frage ich mich bezogen auf die untigen Negativschlagzeilen: Was hat die Migros hier inzwischen verändert?

Einheimische machen in Almeria Jagd auf eingewanderte Billigarbeiter aus Nordafrika für Wintertomaten (Kassensturz 2001, Quelle: http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2001/03/27/kassensturzsendungsartikel/So-lassen-Migros-und-Co.-im-Winter-Tomaten-produzieren)

Bedenklich ist auch die Pestizidbelastung bei (importierten) Wintertomaten, Winterzucchini, Winterpaprika… (http://www.greenpeace.de/themen/chemie/presseerklaerungen/artikel/neuer_greenpeace_ratgeber_emessen_ohne_pestizideem/)

Selbst Bio Knospe Gemüse ist leider nicht immer fair, gar nicht sozial vertretbar! (Tagesanzeiger 2011, http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Die-gar-nicht-heile-BioWelt/story/14347634)

Und sogar wenn ich auf Schweizer Qualität zurückgreife: Für abgepackte Salate aus der Migros mussten (müssen?) Mitarbeitende illegal 55 Stunden an fünfeinhalb Tagen pro Woche arbeiten mit einem Lohn unter 3000 Franken! (Kassensturz 2007, Quelle: http://www.kassensturz.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2007/04/03/kassensturzsendungsartikel/Fertigsalate-Lange-Arbeitszeiten-in-Gemuesefabriken)

Ich bin gespannt auf Stellungnahmen und Antworten von euch, liebes Migros Team, sowie von anderen Kundinnen und Kunden… Vielen Dank und eine gute Woche!

"Twilight"

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